Erneut Drohnenalarm am Flughafen München: Flugbetrieb läuft wieder, aber...

Von Christian Thiele

München - Den zweiten Abend infolge stellte der Flughafen München wegen Drohnenalarms seinen Betrieb ein. Tausende Reisende waren betroffen und mussten die Nacht am Airport verbringen. Am Samstagmorgen wurde der Flugbetrieb wieder aufgenommen, allerdings kommt es noch zu Verspätungen.

Viele Menschen mussten am Flughafen übernachten.
Viele Menschen mussten am Flughafen übernachten.  © Enrique Kaczor/onw-images/dpa

Die Bundespolizei sprach von zwei Drohnensichtungen im Bereich der Nord- und der Südbahn. Bundespolizisten hätten sie am Freitag kurz vor 23 Uhr gesehen. "Die Drohnen entfernten sich sofort, noch bevor sie identifiziert werden konnten", teilte ein Sprecher mit.

Am Samstagmorgen teilte der Flughafen zunächst mit, es komme zu Verzögerungen beim Betriebsstart. Um 7 Uhr wurde der Flugbetrieb dann wieder aufgenommen.

"Jetzt werden nach und nach die Kapazitäten wieder hochgefahren", sagte ein Sprecher des Flughafens. Reisende müssten aber noch den ganzen Tag mit Verspätungen rechnen.

Kabelbrand am Stuttgarter Flughafen führt zu Ausfällen und Einschränkungen
Flugzeug Nachrichten Kabelbrand am Stuttgarter Flughafen führt zu Ausfällen und Einschränkungen

Er empfiehlt den Passagieren, sich vor der Anreise über den Status ihres Fluges bei den entsprechenden Airlines zu informieren. Normalerweise heben von dem Flughafen ab 5 Uhr wieder Flugzeuge ab.

Dem Flughafenbetreiber zufolge wurden am Abend 23 ankommende Maschinen umgeleitet, zwölf weitere annulliert. 46 geplante Starts hätten nicht stattfinden können, sagte der Sprecher.

Die Bundespolizei hatte am späten Abend erneut Drohnen in dem Bereich gesichtet.
Die Bundespolizei hatte am späten Abend erneut Drohnen in dem Bereich gesichtet.  © Enrique Kaczor/onw-images/dpa

Flughafen München: Reisende übernachten auf Feldbetten

Davon seien 6500 Passagiere betroffen gewesen. Sie wurden vor Ort versorgt. "Es wurden Feldbetten aufgestellt, sowie Decken, Getränke und Snacks ausgereicht", heißt es auf der Internetseite.

Vor der Abfluganzeige standen in der Nacht mehrere Gruppen gestrandeter Reisenden mit ihrem Gepäck und berieten sich, wie ein dpa-Reporter berichtete. Andere legten sich auf die Sitzbänke.

Drohnen unbekannter Herkunft hatten bereits am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag den Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen empfindlich gestört.

Zahlreiche Flüge fielen aus oder mussten auf benachbarte Flughäfen wie Nürnberg oder Stuttgart umgeleitet werden. Rund 3000 Passagiere waren davon betroffen. Hunderte Menschen mussten die Nacht auf in den Terminals aufgestellten Feldbetten verbringen.

Im Laufe des Freitags hatte es dann keine größeren Behinderungen mehr gegeben.

Erstmeldung von 7.12 Uhr, aktualisiert um 8.11 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Enrique Kaczor/onw-images/dpa

Mehr zum Thema Flugzeug Nachrichten: