Hamburg - Mit ihrer Rede sorgte sie für Wirbel: Vergangene Woche kassierte Arbeitsministerin Bärbel Bas (57, SPD) für eine Äußerung beim Deutschen Arbeitgebertag zahlreiche Lacher aus dem Publikum. Seitdem wird über Inhalt und Reaktion kontrovers debattiert. Auch bei Markus Lanz (56) ging es deswegen am Dienstagabend hitzig zur Sache.
Der Moderator zeigte sich mächtig verärgert angesichts der Aussage von Bas, dass die Haltelinie beim Rentenniveau von 48 Prozent des Durchschnittseinkommens nicht aus Beiträgen der Versicherten, sondern aus Steuermitteln finanziert werde, also die Beitragszahler nicht belasten würde.
"Wer denkt sich so etwas aus?", wollte Lanz vom stellvertretenden SPD-Parteivorsitzenden Alexander Schweitzer (52) wissen, der daran anknüpfend erklärte: "Technisch ist es richtig und trotzdem ist es natürlich eine Belastung [...]. Es war sicherlich eine Formulierung, die man diskutieren kann."
Der Gastgeber musste genervt nachhaken: "Können Sie verstehen, dass Leute Frust kriegen, wenn sie solche Sätze hören?" Darauf Schweitzer: "Ich kann verstehen, [wenn] Menschen sagen, dass [sie] das anders sehen [...], aber ich kann nicht verstehen, dass man jemanden einlädt und dann auslacht. Das gehört sich nicht", verteidigte er seine Parteikollegin.
Die wenig zufriedenstellenden Antworten brachten den Moderator in Rage: "Sich hinzustellen und zu sagen, wir erhöhen euch die Beiträge nicht, dafür ziehen wir euch die Steuern aus der Tasche. Das ist doch politisch schwierig", beklagte Lanz, der sogar von einem "intellektuellen Tiefstflug" sprach. "Das kann man doch keinem mündigen Bürger zumuten", betonte er.
Markus Lanz belehrt seinen Gast: "Das ist der Grund, warum die Leute lachen"
Schweitzer versuchte im Verlauf der Sendung nochmals sein Anliegen klarzumachen: "Wir müssen raus aus dieser oberflächlichen Betrachtung, weil wir echt ein paar Baustellen vor uns haben."
Darauf sagte Lanz: "Richtig! Das ist der Grund, warum die Leute lachen. [...] Diese rhetorischen Tricks und Nebelkerzen durchschauen die Leute in der ersten Sekunde. [...]"
Die komplette, rund 75-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.