Markus Lanz spricht über totes Kind: "Man braucht dafür starke Nerven"

Hamburg - Emotionales Thema im ZDF! Am Dienstagabend sprach Markus Lanz (56) mit seinen Gästen über "Selbstbestimmtes Sterben und KI". Ein Moment der Sendung ließ den Moderator dabei nachdenklich werden.

Am Dienstagabend hatte Markus Lanz (56, l.) unter anderem den Psychiater Manfred Lütz (71, 2.v.l.) zu Gast.
Am Dienstagabend hatte Markus Lanz (56, l.) unter anderem den Psychiater Manfred Lütz (71, 2.v.l.) zu Gast.  © ZDF/Markus Hertrich

So ging es um ein Video, das im Jahr 2020 für Kontroversen sorgte. Ein südkoreanischer Fernsehsender hatte damals eine virtuelle Begegnung zwischen einer Mutter und ihrem an Leukämie verstorbenen Kind ermöglicht.

Den Clip dazu griff Lanz in seiner Sendung auf. "Man braucht dafür starke Nerven", warnte der 56-Jährige vor dem Einspielen des Materials.

In einem Park stehen sich Jang Ji-sung und Tochter Na-yeon gegenüber, die mit heraufschauendem Blick fragt: "Mama, wo bist du gewesen? Ich habe dich so vermisst - du mich auch?" Völlig aufgelöst antwortet Ji-sung unter Tränen: "Ich habe dich auch so vermisst." Die Hände ausgestreckt, versucht sie verzweifelt, ihre Tochter zu berühren.

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Genau diese Szene beschäftigte auch Markus Lanz. Als die Regie wieder ins Studio schaltete, war er für einen kurzen Moment sprachlos. "Wie geht's Ihnen, wenn Sie das sehen? Hilft das der Mutter?", wollte der Moderator anschließend vom geladenen Psychiater Manfred Lütz (71) wissen.

Dieser erklärte: "Man kann nicht prinzipiell sagen, dass das gar nicht geht. [...] Das große Problem ist, wenn solche Avatare so funktionieren, dass man fast süchtig wird, dass man also eine Beziehungsperson bekommt, von der man nicht mehr loskommt, und reale menschliche Beziehungen dann völlig fallen lässt."

Video zeigt Virtual-Reality-Treffen zwischen Mutter und Tochter

Medizinethikerin über VR-Methode: "Das hat's noch nie gegeben"

Hochschullehrerin Alena Buyx (47) hat in der Sendung ihr Wissen über die VR-Methode geteilt.
Hochschullehrerin Alena Buyx (47) hat in der Sendung ihr Wissen über die VR-Methode geteilt.  © ZDF/Markus Hertrich

Die ebenfalls anwesende Medizinethikerin Alena Buyx (47) ergänzte zu dem Sachverhalt: "Es gibt inzwischen die Möglichkeit, dass man Avatare so trainiert, dass sie dann dauerhaft zur Verfügung stehen. Und da sind die ersten Untersuchungen dazu sehr gespalten - manchen hilft das."

Lanz hakte nach: "Das heißt, man lebt digital weiter mit dem Kind oder dem Verwandten oder wem auch immer?"

Buyx nickte und erklärte weiter: "Das hat's noch nie gegeben, weil da was Neues nach dem Tod weitergeht."

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Lanz schlussfolgerte: "Da entstehen also Situationen, die es noch nie gegeben hat." - "Genau", bestätigte ihm die 47-Jährige.

Die ganze, rund 75-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich

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