Quentin Tarantino äußert sich zu Harvey Weinstein: "Ich hätte ihn konfrontieren müssen"

Atlanta (USA) - Star-Regisseur Quentin Tarantino (59) hielt sich über den Skandal rund um Harvey Weinstein (70) lange Zeit bedeckt. Jetzt äußerte er sich erstmals über den früheren Filmproduzenten.

Quentin Tarantino (59) gehörte lange Zeit zu den besten Kumpels von Harvey Weinstein.
Quentin Tarantino (59) gehörte lange Zeit zu den besten Kumpels von Harvey Weinstein.  © Jonas Walzberg/dpa

Bevor 2017 die Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfe gegen den bekannten Filmmogul ans Licht kamen, arbeiteten Tarantino und Weinstein mehrfach zusammen.

Weinstein fungierte in vielen Tarantino-Filmen als Executive Producer, so etwa in "Pulp Fiction", "Inglourious Basterds" und "The Hateful 8".

In der vergangenen CNN-Show des Moderators Chris Wallace (75) wurde Tarantino am Freitagabend mit der Vergangenheit konfrontiert.

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Warum er nicht mehr getan habe, um Frauen in Weinsteins Umfeld zu schützen, obwohl ihm dessen chauvinistisches Verhalten durchaus bekannt gewesen sei, wurde Tarantino gefragt.

Der Regisseur entgegnete, dass er nie in etwas eingeweiht gewesen sei, das mit Vergewaltigung oder sexueller Nötigung zu tun hatte. Dennoch zeigte er sich einsichtig: Im Nachhinein wünschte er sich, er hätte Weinstein mit den Vorwürfen - die ersten tauchten damals bereits in den 90er-Jahren auf - direkt konfrontieren müssen.

"Ich dachte, seine Vorgehensweise sei vergleichbar mit etwas aus 'Mad Men' - also Bürochefs, die ihre Sekretärinnen um den Schreibtisch herum jagen und versuchen, übergriffig zu werden", sagte Tarantino. Erst als der Skandal dann 2017 hochkochte, habe er begriffen, dass das wahre Ausmaß viel schlimmer sei als die Darstellungen in der US-Fernsehserie.

Harvey Weinstein (70) ist wegen mehrerer Sexualstraftaten angeklagt worden.
Harvey Weinstein (70) ist wegen mehrerer Sexualstraftaten angeklagt worden.  © Etienne Laurent/EPA Pool/AP/dpa

Tarantino gab auch zu, dass Weinstein nicht nur sein Freund, sondern natürlich auch sein Boss gewesen sei. Deshalb wollte er ihn nie auf etwas derart "Kindisches" ansprechen, da es sich sehr negativ auf seine Karriere hätte auswirken können.

Harvey Weinstein, der 2020 in New York wegen Sexualverbrechen für schuldig befunden und zu 23 Jahren Haft verurteilt wurde, steht nun in Los Angeles vor Gericht, da er gegen das frühere Urteil Berufung eingelegt hatte.

Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa, Etienne Laurent/EPA Pool/AP/dpa

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