Kommentar zur Kaisermania: Es brennt noch Licht

Ein Kommentar von Erik Töpfer

Dresden - Ukraine und Gaza, Trump und Putin, Klima und AfD: Die Welt ist aus den Fugen geraten, denkt man dieser Tage so oft. Bis Roland Kaiser (73) die Stadt vereint. Es war meine erste Kaisermania. Um klarzukommen, wird sie nun ein Pflichttermin für mich.

Roland Kaiser (73), mit einem Hauch von "Fast nichts an" ...  © Steffen Füssel

Es hat nur ein Lied lang gedauert, da richtete sich der Kaiser direkt ans Publikum: "Wir leben in einer Zeit", sagt er, "in der der Ton immer rauer wird. Lasst uns einen Abend lang Spaß haben. Und Achtung und Respekt für unsere Nachbarn."

Oh oh, dachte ich. Ist der Kaiser nun auch "woke"?

Als Botschafter für die Transplant-Games hatte er sich in diesem Jahr öfter politisch geäußert. Wie wird denn das Dresdner Publikum reagieren?

Roland Kaiser Roland Kaiser erobert Dresden: So schön war die Kaisermania

Nun, mit tosendem Applaus. Von 12.000 Fans aus allen Ecken der Republik.

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Roland-Kaiser-Konzert in Dresden: Geschrien wird nur vor Glück

Zweimal ausverkauft! Kaisermania-Auftakt am Elbufer.  © Steffen Füssel

Ich sprach mit Schwiegersöhnen aus Mannheim, Freunden aus Berlin, Kolleginnen vom Niederrhein. Deutschland hat Achtung und Respekt. Für sich UND seine Nachbarn.

Egal, was uns Politik und Populismus einreden wollen.

Am Abend gab's keine nennenswerten Polizeieinsätze, Geschrei höchstens vor Glück, es wurde nicht mal gedrängelt.

Roland Kaiser Es geht schon wieder los ... Roland Kaiser will Dresdner Elbufer erobern

"Diese Liebe wird uns retten", schluchzten mir Betrunkene ins Ohr.

TAG24-Redakteur Erik Töpfer hat seine erste Kaisermania besucht und behält sie in guter Erinnerung.  © Steffen Füssel

Aber Roland hat recht: Es brennt noch Licht am Horizont. Das Böse hat noch nicht gewonnen.

Am Freitag war ich nur einer, einer von vielen. Diese Welt ist wunderschön.

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