Ryan Reynolds blickt kritisch auf Social Media: "Perfektion ist verdammte Krankheit"
Hamburg - OMR-Stargast Ryan Reynolds (48) äußerte sich am Dienstag überraschend kritisch über die Social-Media-Welt.

Agentur-Gründer Philipp Westermeyer (46) hatte hohen Besuch aus Hollywood auf die Conference Stage eingeladen: "Deadpool"-Schauspieler Ryan Reynolds.
Im Gegensatz zum Marketing-Pro scheint der Mann von Blake Lively (37) allerdings gar kein Fan von Social-Media-Plattformen zu sein, wie er ausgerechnet auf der Bühne der Messe der "Online Marketing Rockstars" zugab.
Auch wenn er Netzwerke wie Instagram als gutes Kommunikationswerkzeug sehe, sei sein negativer Eindruck deutlich größer.
"Es bringt Menschen zum Schweigen. Du kannst einfach ein öffentliches Social-Media-Konto eröffnen und plötzlich ist jeder ein Medienunternehmen. Du gehst mit bestimmten Idealen da rein – was auch immer das sind. Diese Ideale bedeuten dir etwas. Und dann verwandeln sich diese Ideale in eine Marke. Diese Marke wird zur Plattform. Dann monetarisiert. Und letztlich zu deiner Identität gemacht. Jetzt bist du am Arsch", fand der Kanadier deutliche, harte Worte über TikTok und Co.
Besonders besorgt zeigte sich der 48-Jährige in Hinblick auf Kinder, die die Masse an Inhalten seines Erachtens natürlich noch nicht richtig reflektieren und unterscheiden könnten.
Ryan Reynolds findet, "man muss auch schlecht sein dürfen"

"Du kommst da nicht mehr raus, weil du in so einer Dopamin gesteuerten Algorithmuswelt steckst, die dich unbedingt dabei halten will. Ich mache mir Sorgen", fügte Reynolds, der selbst Vater von vier Kindern ist, seiner Anti-Social-Media-Rede hinzu.
"Ich habe drei Töchter. Ich mache mir Sorgen wegen Körperbildproblemen und all dem, was man dort sieht. Und ich denke, das größte Problem ist, dass soziale Medien Perfektion projizieren", holte er schließlich nochmal aus, bevor er seine eigentliche Message kundgab.
"Perfektion ist eine verdammte Krankheit. Die Leute haben so eine Angst, schlecht zu sein, dass sie gar nichts mehr ausprobieren. Man muss einfach auch mal schlecht sein dürfen."
Zumindest einer schien mit dieser Antwort nicht ganz so zufrieden: Westermeyer. "Würdest du zustimmen, dass es deine berufliche Karriere und deinen Erfolg ohne soziale Medien nicht gegeben hätte?", wollte der Unternehmer deshalb noch wissen.
Das klare Ja als Antwort, nahm der Schauspieler abschließend nochmal als Anlass, um auch den positiven Seiten von sozialen Netzwerken - im wahrsten Sinne des Wortes - eine Bühne zu geben.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa