Große Trauer in Neuseeland: König plötzlich verstorben

Wellington - Große Trauer in Neuseeland: Der Māori-König Kiingi Tuheitia ist im Alter von 69 Jahren friedlich entschlafen. Der überaus beliebte und bescheidene Monarch wurde als standhafter Vertreter für die Interessen seines Volkes und als großer Versöhner angesehen. Sein Nachfolger steht noch nicht fest.

Māori-König Kiingi Tuheitia ist im Alter von 69 Jahren verstorben.
Māori-König Kiingi Tuheitia ist im Alter von 69 Jahren verstorben.  © Instagram/kiingitanga

Kiingi Tuheitia Pootatau Te Wherowhero VII - der König der Māori - lebt nicht mehr.

Wie "Radio New Zealand" berichtet, starb der beliebte Monarch im Alter von 69 Jahren an den Folgen einer Herzoperation. Kiingi Tuheitia sei demnach am Freitagmorgen in einem Krankenhaus im Kreise seiner Familie "friedlich" entschlafen.

Kiingi Tuheitia trat 2006 die Nachfolge seiner Mutter Te Atairangikaahu an. Er war der siebte Kiingitanga der Māori.

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Für viele seines rund eine Million Menschen zählenden Volkes ist der plötzliche Tod des Monarchen ein Schock. Es wird erwartet, dass Tausende dem Kiingitanga die letzte Ehre erweisen wollen und zur königlichen Residenz im Norden der neuseeländischen Nordinsel reisen werden. Auch führende Regierungsvertreter und Trauergäste aus aller Welt werden erwartet.

Zeit seines Lebens galt Kiingi Tuheitia als äußerst bescheidener Mann, der bis ins hohe Alter ein einfaches Leben führte. Prunk und Protz galten ihm als fremd. Obwohl er eine erstklassige Ausbildung genoss, zog er ein Leben nah an den Menschen vor.

Angehörige der Māori erweisen dem verstorbenen Monarchen die letzte Ehre.
Angehörige der Māori erweisen dem verstorbenen Monarchen die letzte Ehre.  © DJ Mills / AFP
Die königliche Familie im Jahr 2020.
Die königliche Familie im Jahr 2020.  © Instagram/kiingitanga

Kiingi Tuheitia galt als bescheidener Mann

Kiingi Tuheitia wurde 2006 überraschend zum Nachfolger seiner königlichen Mutter ausgerufen. Hier bei ihrem Begräbnis.
Kiingi Tuheitia wurde 2006 überraschend zum Nachfolger seiner königlichen Mutter ausgerufen. Hier bei ihrem Begräbnis.  © Peter DRURY / POOL / AFP

Als junger Mann arbeitete er als Metzger und Feldarbeiter, schloss sich später der Armee an, wo er als einfacher Soldat in der Artillerietruppe diente. Später verdingte sich der Prinz auf Baustellen, half mit Kraftwerke zu errichten.

Erst kurz vor dem Tod seiner Mutter und Vorgängerin erfuhr Kiingi Tuheitia, dass er für ihre Nachfolge vorgesehen war und nicht seine ältere Schwester. Trotz der Königswürde behielt er sich seine Bescheidenheit bei. Bis zuletzt lebte er mit seiner Frau in dem einfachen Haus, dass er seinerzeit selbst baute.

Doch der beliebte König litt seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen, hatte Diabetes und Krebs. Kiingi Tuheitia regierte 18 Jahre lang und hinterlässt drei Kinder.

Reaktionen nach dem Tod des Monarchen

Der verstorbene Kiingitanga (l.) und König Charles III. (75) hatten ein herzliches Verhältnis. Der britische König zeigte nach dessen Tod "zutiefst betrübt"
Der verstorbene Kiingitanga (l.) und König Charles III. (75) hatten ein herzliches Verhältnis. Der britische König zeigte nach dessen Tod "zutiefst betrübt"  © Hagen Hopkins / POOL / AFP

Unermüdlich setzte sich Kiingi Tuheitia für die Interessen seines Volkes ein, war dabei aber stets auf Ausgleich bedacht. Besonders der Umweltschutz, kulturelle Selbstbestimmung und gute Bildung lagen ihm am Herzen.

In einer ersten Reaktion würdigte der neuseeländische Premierminister den verstorbenen Monarchen als "ergebenen Diener seines Volkes" und erinnerte an sein Engagement und Vision in der alle Menschen mit Würde und Respekt behandelt werden.

Auch der britische König Charles III. kondolierte. "Es war mir eine große Freude, Kiingi Tuheitia jahrzehntelang zu kennen“, sagte Charles in einer Botschaft. Er sei "zutiefst betrübt".

Die kommenden fünf Tage soll der verstorbene Monarch in der offiziellen königlichen Residenz Tūrangawaewae Marae öffentlich aufgebahrt werden. Danach soll er im heiligen Taupiri-Gebirge an der Seite seiner Mutter seine letzte Ruhestätte finden.

Wer der künftige König der Māori wird, soll nach dem Begräbnis verkündet werden. Das Māori-Königtum ist eine Wahlmonarchie, potenzielle Nachfolger müssen sich von einem Ältestenrat bestätigen lassen.

Titelfoto: Montage: Instagram/kiingitanga, Peter DRURY / POOL / AFP

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