Ägypten/Los Angeles - "Queen Cleopatra" entwickelt sich für Netflix immer mehr zum absoluten Desaster. Der Wirbel um die Doku-Serie war schon vor ihrer Veröffentlichung riesig. Mittlerweile kann man die vier Folgen seit einer Woche ansehen - das Urteil der Zuschauer ist so vernichtend, dass es vergeblich seinesgleichen sucht.

Kleopatra VII., gespielt von einer schwarzen Schauspielerin (Adele James, 27): Vor allem in Nordafrika - ganz besonders in Ägypten - sorgte diese Casting-Entscheidung für einen riesigen Aufschrei.

Einheimische, Zuschauer und sogar Historiker sprachen von "Blackwashing", "Afrozentrismus" und einer fehlerhaften Darstellung der nordafrikanischen Geschichte. Regisseurin Tina Gharavi zeigte sich indes überzeugt: "Kleopatra war acht Generationen von ihren ptolemäischen Vorfahren entfernt, was die Chance, dass sie weiß war, eher unwahrscheinlich macht."

Wer in dieser Debatte recht behält, das müssen Ägyptologen und Historiker entscheiden - fest steht nur, dass "Queen Cleopatra" bei den Zuschauern gnadenlos durchfiel.

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Auf der wichtigen Bewertungsplattform Rotten Tomatoes kommt die Doku-Serie nach mehr als 5000 Bewertungen auf nur ein einziges Prozent! Das heißt: Nur einer von hundert Zuschauern würde das Netflix-Projekt positiv einstufen.

Es dürfte das mit Abstand schlechteste Zuschauer-Ergebnis aller Zeiten sein!

Auch auf der Bewertungsplattform IMDb ist das Urteil vernichtend: Mehr als 57.000 User bewerteten die Serie bereits und vergaben dabei im Schnitt einen von zehn Sternen!

Es scheint allerdings die Annahme naheliegend, dass bei vielen Zuschauern emotionale und ideologische Gründe hinter der grottigen Bewertung stecken. Sammelt ein besonders heiß diskutierter Film oder eine strittige Serie schon nach kurzer Zeit unüblich viele, extrem schlechte Bewertungen, spricht man von "Review Bombing".

In solch einem Fall ist den Usern völlig egal, wie gut oder schlecht ein filmisches Produkt ist - es wird aus ganz anderen Gründen zerrissen. Auch bei "Queen Cleopatra" dürften die wirklich unfassbar miesen Ratings zum Teil daher stammen.

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Doch schaut man sich die Bewertungen genauer an, wird auch klar: Zahlreiche Zuschauer waren tatsächlich einfach maßlos enttäuscht. In ihren Kommentaren geht es nicht nur um die Casting-Entscheidungen, sondern auch um Logik-Fehler und historische Ungereimtheiten. Kaum eine Bewertung fällt positiv aus.

Auch die ersten offiziellen Kritiker-Stimmen sprechen nicht dafür, dass sich die schlechten Bewertungen zu 100 Prozent auf Review Bombing schieben lassen.

Bei Rotten Tomatoes kann nicht nur der normale Zuschauer sein Urteil fällen, auch berufstätige (sprich: 'echte') Kritiker geben dort ihre Bewertungen ab. Im Falle von "Queen Cleopatra" haben dies bislang zehn von ihnen gemacht.

Nur einer bewertete die Doku-Serie positiv. Auch die Kritiker-Wertung liegt aktuell somit bei lausigen zehn Prozent.