80 Jahre Kriegsende in der Oberlausitz: Das passierte im "Tal des Todes"
Panschwitz-Kuckau - Es sind die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in der Oberlausitz. In der Gegend, die zuvor von Kampfhandlungen verschont wurde, schlägt das Grauen des Krieges mit voller Wucht zu. Die "Operation Lausitz" wird eine der blutigsten und heftigsten Schlachten. Die MDR-Dokumentation "Tal des Todes – 80 Jahre Kriegsende in der Oberlausitz" arbeitet die in Deutschland weitgehend unbekannten Ereignisse auf.

Heute zählt er zu den schönsten Landschaftsgärten der Oberlausitz, vor 80 Jahren war er die Hölle auf Erden – der Lippepark vor den Toren des Klosters St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau.
Am 27. April 1945 wird der enge Talkessel zur tödlichen Falle – und für hunderte polnische Soldaten zur letzten Station, zum Tal des Todes.
Es ist der dramatische Endpunkt der letzten erfolgreichen deutschen Panzeroffensive des Zweiten Weltkrieges – wenige Tage, nachdem polnische und sowjetische Truppen die Oberlausitz bereits besetzt haben.
Deutschen Eliteeinheiten gelingt es, ihren Vormarsch zu stoppen. Es folgen enorm verlustreiche Kämpfe, bei der fast stündlich die Fronten wechseln und bei denen es weder Regeln noch Gesetze gibt.

Zeitzeugen erinnern sich an die Kämpfe im "Tal des Todes"

"Es gibt nichts in meinem Leben, an das ich mich so sehr erinnere wie an die letzten Apriltage 1945. Es war grausam und noch heute träume ich davon", erinnert sich Georg Nuck, Jahrgang 1934.
Schätzungsweise 350 Zivilisten und 6500 Soldaten kommen 1945 in nur knapp drei Wochen in der Lausitz ums Leben. Vor allem die 2. Polnische Armee erleidet extrem hohe Verluste. "Mein Vater hat 1945 hier in der 2. Polnischen Armee gekämpft. Aus seinem Regiment haben von 1700 Soldaten nur etwa 300 überlebt", erzählt Jerzy Warszawski.
An der Seite der letzten noch lebenden Zeitzeugen geht die Dokumentation auf eine historische Spurensuche und hinterfragt, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte.
Zu sehen ist die Doku ab dem 2. Mai um 18 Uhr in der ARD Mediathek und am 4. Mai um 22.20 Uhr im MDR-Fernsehen. Zudem wird eine sorbische Fassung am 3. Mai um 12 Uhr bei "WUHLADKO" ausgestrahlt.
Titelfoto: Bildmontage: MDR (2)