Fall bei "Aktenzeichen XY": So betrogen Schockanrufer Opfer um Millionen Euro
Von Lukas Fortkord
Frankfurt m Main - Mit Schockanrufen gelangen Betrüger immer wieder an hohe Geldbeträge – ein Fall aus Frankfurt wird nun Thema bei der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" am kommenden Mittwochabend (5. November).
Gezeigt werden soll der Ablauf einer Tat, die länger als
drei Stunden dauerte. Die Ermittler erhoffen sich mithilfe der TV-Sendung Hinweise auf die Stimmen der Anrufer.
Bei dem Schockanruf übernahmen die Täter verschiedene Rollen: Einer gab sich als Sohn aus, ein anderer als Kriminalbeamter oder Notruf-Mitarbeiter. Eine weitere Komplizin gab vor, Staatsanwältin zu sein.
Die Täter nutzten in diesem Fall, wie bei solchen Taten üblich, juristische Begriffe, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen und ihre Opfer einzuschüchtern. Sie erzeugten psychischen Druck so bei ihren Opfern.
Die Schockanrufer agierten in international tätigen Gruppen – häufig aus Polen. Viele haben längere Zeit in Deutschland gelebt oder sind hier aufgewachsen.
Zum Zeugenkreis können unter anderem ehemalige Nachbarn, Arbeitskollegen oder flüchtige Bekannte zählen. Auch mögliche Spitznamen der Anrufer könnten zu einer potenziellen Identifizierung führen.
Millionenbeute allein in Hessen
Allein in Hessen erbeuteten Betrüger im vergangenen Jahr etwa sechs
Millionen Euro durch Schockanrufe. Die Dunkelziffer ist den Angaben nach deutlich höher.
Die Opfer leiden oft nicht nur unter dem finanziellen Schaden, sondern auch unter psychischen Belastungen und viele verlieren das Vertrauen in die Polizei.
Titelfoto: Bild-Montage: Nadine Rupp/ZDF, Karl-Josef Hildenbrand/dpa
