Köln - Bei "Bares für Rares" sucht Verkäuferin Helga Bredow einen neuen Besitzer für ihren Silberpokal. Im Händlerraum stellt sie mit Entsetzen fest: "Der Waldi ist da!" Und es kommt sogar noch schlimmer …

Bei der Vorstellung ihres Objekts im Pulheimer Walzwerk erklärt die 77-jährige Sekretärin zunächst, dass sie die schmucke Trophäe vor vielen Jahren von einer Ordensschwester im Kloster geschenkt bekommen habe.

Experte Patrick Lessmann nimmt die Rarität daraufhin genauer unter die Lupe. Der Pokal stammt aus der Silberwarenfabrik Gebrüder Deyhle aus Schwäbisch Gmünd. Laut Gravur wurde er 1926 auf der Trabrennbahn Riem in München an den Sieger eines Jagdrennens vergeben.

Moderator Horst Lichter (61) ist im ersten Moment etwas irritiert. Und das aus gutem Grund. Obwohl es sich um einen Pokal aus dem Pferdesport handelt, wird der Kelch von keinem Gaul, sondern einem imposanten Adler gehalten.

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"Der Adler hat eine hohe Symbolik", begründet Lessmann die Wahl des Tiers. Der Adler sei "das zweithäufigste Wappentier nach dem Löwen und steht für Sieg Mut und Kampfeslust".

Doch wie viel ist der alte Siegerpokal heute noch wert? Immerhin befindet er sich noch in einem exzellenten Zustand. Keine Dellen, keine Schrammen. Nur ein wenig Politur täte dem Silberschatz ganz gut.

Lediglich 100 Euro will die Verkäuferin für die Trophäe aus 800er Silber. Dieser Wunsch liegt jedoch noch unter dem Silberpreis von 126 Euro. Lessmann taxiert den Wert schließlich auf 450 bis 600 Euro. Helga staunt: "Das hätte ich nie gedacht!"

Die Freude ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn im Händlerraum trifft die 77-Jährige auf ihren persönlichen Alptraum: Walter "Waldi" Lehnertz (56).

"Der sagt jetzt bestimmt: 'Ich gebe dir 20 Euro, wenn du das Ding wieder mitnimmst'", mutmaßt Helga mit mulmigem Gefühl.

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Das will der Kunst- und Antikhändler aus der Eifel natürlich nicht auf sich sitzen lassen und startet mit den - schon traditionellen - 80 Euro.

Kurz darauf verrät der 56-Jährige, was er mit dem Pokal vorhat. Er will den "Bottich" zerlegen und den Adler als Kühlerfigur auf die Haube seines Fords montieren.

"Ach Waldi", entfährt es da sogar den Kollegen. Und auch die Verkäuferin ist entsetzt. Sie fleht: "Wer rettet den Becher?" Die Antwort: niemand. Für 350 Euro hat Waldi nun eine neue Kühlerfigur.