"Bauer sucht Frau" erhält PETA-Negativpreis!

Stuttgart - Die beliebte Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" wurde von der PETA mit dem Negativpreis "Speziesismus des Monats" ausgezeichnet. Sie stelle seit Jahren eine tierquälerische Industrie verharmlost dar.

Die Tierschutzorganisation PETA startete im September 2022 mit der Vergabe des Negativpreises "Speziesismus des Monats", welcher monatlich vergeben wird.
Die Tierschutzorganisation PETA startete im September 2022 mit der Vergabe des Negativpreises "Speziesismus des Monats", welcher monatlich vergeben wird.  © 123RF/piotrkt

Von der beschönigten und romantisierten Präsentation einer vermeintlichen Bauernhof-Idylle bis hin zu Tieren, welche als Kulisse und zu Unterhaltungszwecken vorgeführt werden - die Liste an Kritikpunkten der Tierschutzorganisation PETA ist lang.

Die von Inka Bause (54) moderierte Kultshow stelle seit Jahren eine tierquälerische Industrie dar, welche die Diskriminierung von Tieren in Kauf nimmt, so das PETA-Team. "Die Sendung leistet in keiner Weise Aufklärung über die Missstände und das Leid in der landwirtschaftlichen Tierhaltung."

"Bauer sucht Frau" erzeuge bei den Zuschauern ein falsches Bild, da kritische Themen schlichtweg verschwiegen werden.

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Niedliche Kälber werden für möglichst hohe Zuschauerzahlen mit der Flasche ernährt, statt durch die Milch ihrer Muttertiere.

"Dass diese Kälber ihren Müttern meist unmittelbar nach der Geburt entrissen werden, damit sie die für sie bestimmte Milch nicht trinken und ihre Mütter dann oft tagelang verzweifelt nach ihren Babys rufen, wird ebenfalls verschwiegen", berichtet die Tierschutzorganisation.

Was ist Speziesismus?

Während die Gefühle der Landwirte in der beliebten TV-Sendung "Bauer sucht Frau" ausführlich unter die Lupe genommen werden, kommen die Tiere viel zu kurz.
Während die Gefühle der Landwirte in der beliebten TV-Sendung "Bauer sucht Frau" ausführlich unter die Lupe genommen werden, kommen die Tiere viel zu kurz.  © 123RF/chayakornlot

PETA beschreibt Speziesismus als eine Form der Diskriminierung - ähnlich wie Rassismus oder Sexismus. Dabei werden Tiere, welche zu Empfindungen und Gefühlen fähig sind aufgrund ihrer Artenzugehörigkeit abgewertet.

Tiere werden laut der Tierschutzorganisation so zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln oder Spielzeugen herabgestuft.

Speziell im Bereich der Landwirtschaft würden Tiere entsprechend dem speziesistischen Denkmuster als Nutztiere erachtet.

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"Dabei können alle Tiere Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden", erklärt das PETA-Team.

Keinerlei Aufklärung über reales Tierleid

Seit 2005 moderiert Inka Bause (54) die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau".
Seit 2005 moderiert Inka Bause (54) die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau".  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Es ist nicht das erste Mal, dass "Bauer sucht Frau" in Bezug auf Tierwohl negativ auffällt.

18 Staffeln der Kultsendung wurden seit 2005 bereits abgedreht. Besonders in der letzten Staffel legte die Sendung Wert auf Diversität.

Doch eine Aufklärung zu den realen Umständen der Tiere blieb dabei bislang aus. Stattdessen, erklärt PETA, würde man problematische Sachverhalte ins Lächerliche ziehen oder als besonders entzückend darstellen.

Ob sich der Sender RTL den kritischen Preis der Tierschutzorganisation PETA zu Herzen nimmt und über die Darstellung der Tiere reflektiert, bleibt abzuwarten.

Titelfoto: 123rf/chayakornlot, 123rf/piotrkt

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