Gibt's für Deutsche genug Bunker für den Zivilschutz?

Leipzig - Einmal abwärts, bitte! Die MDR-Webserie "exactly" geht diesmal unter die Erde, ist auf Spurensuche in Deutschlands privaten Kellern und verlassenen Militäranlagen sowie in den modernen Schutzräumen der Schweiz.

Reporter Luca (links) und Urban Explorer Tim in einem alten Atombunker in Sachsen-Anhalt.
Reporter Luca (links) und Urban Explorer Tim in einem alten Atombunker in Sachsen-Anhalt.  © MDR/Luca Schmitt-Walz, Skip Intr

"Suche Bunkerplatz!" - auf Ebay-Kleinanzeigen suchen Menschen Schutz aus Angst vor Bomben und Katastrophen. Seit dem Ukraine-Krieg fühlen sie sich auch in Deutschland viele zunehmend bedroht.

Über 30 Jahre nach dem Kalten Krieg wirft die Situation erneut "die Frage nach Schutzkonzepten auf", so der Sender. Sind die "Lost Places" ein eventueller Schutzraum?

Wie ist Deutschland in puncto Zivilschutz aufgestellt, welche Pläne für Anlagen gibt es und kann man sich auch selbst einen Bunker bauen? Das will das "exactly"-Team in Erfahrung bringen.

Nach Tod von Michael Verhoeven (†85): BR ändert TV-Programm und zeigt Sophie-Scholl-Film
TV & Shows Nach Tod von Michael Verhoeven (†85): BR ändert TV-Programm und zeigt Sophie-Scholl-Film

In Ostdeutschland existieren auch heute noch viele Bunkeranlagen aus DDR-Zeiten. NVA und Sowjetarmee hatten sie seinerzeit errichtet.

Die Schweiz bietet jedem Einwohner Schutz

Die Bewohner der Ukraine haben die vergangenen zwei Monate während der russischen Invasion in U-Bahn-Stationen verbracht, der als Bunker diente.
Die Bewohner der Ukraine haben die vergangenen zwei Monate während der russischen Invasion in U-Bahn-Stationen verbracht, der als Bunker diente.  © Carol Guzy/ZUMA Press Wire/dpa

Reporter Luca macht sich für die neue Folge "Lost Places oder Schutz vor Krieg – brauchen wir mehr Bunker" auf die Suche nach einem solchen Ort.

Nach zunächst vergeblicher Suche findet er mithilfe einer Drohne eine historische Bunkeranlage. Diese sollte mit ihren mehreren Stockwerken und schweren Panzertüren bei einem atomaren Angriff dem Militär Schutz bieten. Aber: Kann man diese heutzutage wieder für den Bevölkerungsschutz in Betrieb nehmen?

Die Bundesanstalt für Immobilienliegenschaften habe laut MDR-Recherchen "keinen Überblick über die zahlreichen verlassenen Bunker aus DDR-Zeiten". In Westdeutschland gebe es nachgewiesen ungefähr 600 öffentliche Schutzbauten. Auch diese seien "nicht einsatzfähig und für einen flächendeckenden Zivilschutz auch nicht ausreichend".

Schwere Zeiten für Immobilienmarkt? Dörfer kämpfen um Käufer von Alt-Immobilien
TV & Shows Schwere Zeiten für Immobilienmarkt? Dörfer kämpfen um Käufer von Alt-Immobilien

Reporter Luca besichtigte bei Zürich Bunker-Bauten und stellte fest: Ein solch ausgeklügeltes System aus Personal, Instandhaltung und Zivilschutz gibt es nirgendwo in Deutschland. In der Schweiz hat quasi jeder Einwohner einen Schutzplatz... Hier hat nahezu jedes Gebäude einen Schutzraum. Die Räume sollen der Bevölkerung Schutz bieten - vor konventionellen Waffen, aber auch ABC-Kampfstoffen.

TV-Tipp: Die Bestandsaufnahme zum Zivilschutz ist ab Montag, 20. Juni, 10 Uhr, in der ARD Mediathek und wie immer ab 17 Uhr auf YouTube zu sehen.

Titelfoto: MDR/Luca Schmitt-Walz, Skip Intr

Mehr zum Thema TV & Shows: