Kultserie "Lindenstraße": Wenn die Wohnung zum Museum wird

Von Petra Albers

Essen - Der Kittel von Hausmeisterin "Else Kling" und die Speisekarte aus dem "Akropolis": André Weber hat seine Essener Wohnung in ein privates "Lindenstraße"-Museum verwandelt. Rund 150 Requisiten aus der früheren ARD-Kult-Serie hat er inzwischen zusammengetragen. "Ich habe mit ein paar kleineren Dingen angefangen - und dann wurde die Sammlung einfach immer größer", sagt der 53-Jährige.

Schilder, Türklingeln und Visitenkarten finden sich im privaten "Lindenstraße"-Museum.
Schilder, Türklingeln und Visitenkarten finden sich im privaten "Lindenstraße"-Museum.  © Rolf Vennenbernd/dpa

An seiner Wohnzimmer-Wand hängt die original-Briefkastenanlage mit den Namen der "Lindenstraße"-Bewohner - zu jedem der Fächer hat er den passenden Schlüssel.

Besonders stolz ist er auch auf ein Kleid, das "Mutter Beimer" in der letzten "Lindenstraße"-Folge 2020 trug.

Außerdem hat er zum Beispiel das Werbeschild des "Lindenstraße"-Supermarktes, ein Kunstwerk von "Zorro", Türklingeln und Visitenkarten im Bestand. "Ich lege Wert darauf, dass die Dinge einen Wiedererkennungswert haben", sagt Weber. In Aktenordnern befinden sich unzählige Autogrammkarten sowie Pläne und Fotos der Wohnungen.

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Seit seiner Jugend saß Weber regelmäßig sonntagabends vor dem Fernseher - von der ersten Folge an, die vor 40 Jahren am 8. Dezember 1985 lief.

Bei André Weber lief die "Lindenstraße" von klein auf. Sogar Mutter Beimer hat ihn schon besucht.
Bei André Weber lief die "Lindenstraße" von klein auf. Sogar Mutter Beimer hat ihn schon besucht.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Lindenstraße"-Fanclub 2002 gegründet

Sogar das Original-Klingelschild aus der "Lindenstraße" kann man in der Wohnung bewundern.
Sogar das Original-Klingelschild aus der "Lindenstraße" kann man in der Wohnung bewundern.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Die "Lindenstraße" hat mich von Anfang an fasziniert. Eine Serie dieser Art gab es bis dahin nicht", schwärmt er. "Sie hat nicht eine heile Welt gezeigt, sondern den Alltag von Menschen. Man konnte sich mit den Figuren identifizieren, das fand ich toll."

Bereits 2002 gründete er einen Fanclub, dessen Mitglieder sich bis heute regelmäßig treffen. Nach dem Aus der "Lindenstraße" wuchs Webers Sammlung stetig.

Einige Requisiten ergatterte er auf einem Fan-Flohmarkt, der zum Ende der Serie auf dem WDR-Gelände in Köln veranstaltet wurde. Andere bekam er etwa durch Kontakte zu ehemaligen Produktionsmitarbeitern.

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Im vergangenen Jahr übernahm Weber Exponate aus einer früheren Ausstellung über "Mutter Beimer" in Hattingen, der Geburtsstadt von Schauspielerin Marie-Luise Marjan.

Die 85-Jährige hat Webers kleines Museum schon einmal besucht. "Ich finde das ganz toll", sagt die Schauspielerin. "Das hält die Erinnerung an die "Lindenstraße" lebendig."

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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