Celle - Eine Frau (32) wählt eine Stunde nach einem Fahrradsturz den Notruf, weil die Schmerzen immer schlimmer werden. Aus dem scheinbar harmlosen Vorfall entwickelt sich eine lebensgefährliche Situation.
Besonders im Unterleib soll es der Frau aus dem niedersächsischen Celle schmerzen. "Das kann bei Patientinnen für unangenehme Situationen sorgen, wenn wir uns im Zweifel die Verletzung angucken müssen", sagt Notfallsanitäter Kai Peter Wichers, der das Rettungsteam mit Carsten Schaefer und somit einem zweiten Mann bildet.
Vor Ort kann die Frau zwar die Wohnungstür noch selbstständig öffnen, sich allerdings nur sehr behäbig fortbewegen, stützt sich im Türrahmen ab, steht zur Schmerzlinderung nach vorn gebeugt.
Die Patientin berichtet, dass sie mit ihrem Mountainbike stark gebremst habe und dabei vom Sattel hart auf die Stange gerutscht sei.
Ihr Schambereich sei "angeschwollen wie ein Luftballon". Es schmerze zudem "nicht nur beim Gehen, sondern generell". Wichers fragt die 32-Jährige, wie hoch ihr Schmerz auf einer Skala von 0 bis 10 sei: "Ehrlich? 10!"
Mensch Retter (RTLZWEI): Frau wird über Feuerwehr-Drehleiter aus Wohnung geholt
Für die Sanitäter ist höchste Vorsicht geboten. Denn bei einer möglichen Beckenverletzung können auch größere Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden und große Mengen Blut ins Becken fließen. "Das kann akut lebensgefährlich werden", weiß Wichers.
Bei einem Blick auf den Intimbereich wird schnell klar, dass es sich tatsächlich um einen Beckenbruch handeln dürfte. "Es war schnell klar, dass wir mit den Schmerzmitteln, die wir haben, nicht weit kommen."
Unter Wimmern und der Aufforderung, bitte vorsichtig zu sein, wird die 32-Jährige auf eine Trage gelegt. "Es reicht, es reicht, ich halte das nicht aus", sagt die Mieterin, mit der man als Zuschauer mitleiden muss.
Die nicht schwindelfreie Patientin muss - Aufsehen erregend in dem nächtlich von Blaulicht ausgeleuchteten Wohngebiet - über die Balkonbrüstung auf die Drehleiter der Feuerwehr geschoben und fixiert werden. In der Klinik wird sie direkt einer OP unterzogen.
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