Magdeburger Gnadenhof steht nach Rettung von Inzucht-Tieren vor großem Problem
Magdeburg (Rothensee) - Im Magdeburger Stadtteil Rothensee ist der Gnadenhof Katzeninsel nach der Aufnahme von einer Herde Schafe auf einen neuen Zaun angewiesen. Finden sich Helfer, die den ehrenamtlichen Verein unterstützen?

25 Jahre kümmert sich der Gnadenhof schon darum, dass verlassene Haus-, Nutz- und Wildtiere eine sichere Bleibe haben. Nach dem Tod des Gründers Konrad Trummer 2024 übernahm auf seinen Wunsch Familie Schneider die besondere Aufgabe, Tieren ein schönes Leben zu bieten.
Eine Mammutaufgabe, der sich die Eheleute jedoch gerne und mit viel Herz angenommen haben. So schenkten sie zuletzt 30 Schafen der "berüchtigten Schafskandale" aus Magdeburg ein neues Zuhause. Die Tiere sind reine Inzucht und weisen daher zum Teil starke Fehlbildungen auf.
Auf dem Gnadenhof sollen sie nun ihren Lebensabend genießen und "endlich ein schönes Leben führen dürfen", erklärt Geschäftsführerin Nicole Schneider. Hierfür benötigen sie jedoch auf der Weide einen neuen und artgerechten Zaun.
Die Tiere waren laut dem Ehepaar ihr Leben lang eingepfercht und kommen mit dem aus Schnüren bestehenden Zaun nicht klar. Sie strangulieren sich regelrecht. "Wir sitzen dann mit den Schafen auf der Koppel, damit sie grasen können", so Michael Schneider.
7000 Quadratmeter Weidefläche müssen umzäunt werden

Da sich die Finanzierung des Zauns für den ehrenamtlichen Verein schwierig gestaltet, unterstützt das Team der MDR-Sendung "Mach dich ran" Familie Schneider bei der Suche nach großzügigen und helfenden Händen.
Im Gewerbegebiet Rothensee finden sich die ersten Helfer. Eine Firma für Holzbauteile stellt dem Gnadenhof das notwendige Material zur Verfügung. "Wir finden das toll und möchten das materialtechnisch unterstützen", so Andreas Härtel aus dem Vertrieb des Unternehmens.
In Dahlenwarsleben findet das Team zudem einen Gartenprofi. Gärtnermeister David Bursian erklärt sich bereit, den Gnadenhof gemeinsam mit seinen Helfern beim Aufbau zu unterstützen.
Die Ehrenamtler sind von dem Engagement gerührt. "Mir fehlen gerade die Worte", so Michael Schneider, der sein Glück kaum fassen kann.
Innerhalb von zwei Tagen gelingt es der Gruppe, die knapp 7000 Quadratmeter große Fläche einzuzäunen und den Schafen ein sicheres Gelände zu schenken.
Titelfoto: Bildmontage: MDR, Waltraud Grubitzsch/dpa