Opfer aus der Kneipenszene: Mörder transportiert zerstückelte Leiche durch Leipzig

Leipzig - Allein die Vorstellung lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Im April 2016 hat ein Mann eine Tasche voller Leichenteile durch Leipzig transportiert - später wurden menschliche Überreste im Elsterflutbecken entdeckt. Doch die Suche nach dem Täter gestaltete sich schwierig. Die Ermittlungen führten die Polizei tief in die Lindenauer Kneipenszene.

Im April 2016 wurden Leichenteile im Leipziger Elsterflutbecken entdeckt.
Im April 2016 wurden Leichenteile im Leipziger Elsterflutbecken entdeckt.  © Sebastian Willnow/dpa

Am Abend des 22. Aprils machte ein Spaziergänger den grausigen Fund im Wasser des Flussbeckens. Eine großangelegte Suchaktion folgte - schließlich wurden immer mehr Teile eines zerstückelten Körpers an die Oberfläche befördert.

"Neben dem Torso, an dem sich noch der Kopf befand, der keine Beschwerung aufwies, konnten zwei Beine, die jeweils mit Steinen beschwert waren, aufgefunden werden. Dann der Gesäß-, Genitalbereich, der ebenfalls beschwert war mit Steinen und die beiden Arme waren an einem Fahrradständer befestigt", berichtet Lutz Mädler, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Leipzig, in der aktuellen Folge der MDR-Sendung "Kripo live - Tätern auf der Spur".

Doch wer wurde in den düsteren Tiefen des Gewässers versenkt? Der Kriminaldirektor erinnert sich: "Bereits am Abend des Fundes gab es erste Hinweise, dass es sich um Maria D. handeln könnte. Diese Hinweise kamen aus der portugiesischen Community, die im Leipziger Südwesten relativ groß ist, insbesondere im Stadtteil Lindenau."

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Die damals 43 Jahre alte Portugiesin sei häufig in Bars rund um den Lindenauer Markt unterwegs gewesen. Ein Stammkunde erzählt: "Sie hat jeden Tag getrunken." Dann sei ihm die Kneipengängerin eines Abends ohne Alkohol intus begegnet. "Da habe ich sie angeguckt und gesagt: 'Mensch, Maria, du nüchtern?' und da hat sie angefangen zu grinsen und gesagt: 'Ah, ich will aufhören' und blablabla. Dann, kurze Zeit später, war sie verschwunden."

Eine weitere Frau verschwindet

Die Portugiesin Maria D. (†43) wurde zerstückelt.
Die Portugiesin Maria D. (†43) wurde zerstückelt.  © Polizei Leipzig

Was ist der Frau Schreckliches widerfahren? Der Fall gab viele Rätsel auf. Unter anderem beschäftigten die Zeitpunkte des Todes und der Zerteilung, Verfärbungen der Haut, das Motiv und natürlich die Identität des Täters die Ermittler und Gerichtsmediziner.

Fest stand: "An den Teilen, die vorhanden waren und die bei uns zur Untersuchung eingeliefert wurden, fanden sich Hinweise auf einen Erstickungsvorgang", so Dr. med. Carsten Babian vom Institut für Rechtsmedizin der Uni Leipzig. Und weiter: "Es fanden sich an den Knochenenden entsprechende Spuren, wie sie durch eine schnell rotierende Scheibe verursacht werden und damit bestand für uns der Hinweis, dass die Durchtrennung auch mit einem Trennschleifer durchgeführt wurde."

Spuren auf ein Sexualverbrechen und andere Gewalttaten seien hingegen nicht gefunden worden - kannte das Opfer den Täter? Zudem gingen die Kriminalisten davon aus, dass die Gliedmaßen mit einem Fahrradanhänger oder Einkaufstrolley unter die Brücke gebracht wurden - wohnte der Täter in der Nähe?

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Auch die beschwerenden Steine wurden von Spezialisten untersucht. Tatsächlich gab es einen Ort mit ähnlichen Ziegeln und Fahrradständern - doch der sollte erst Ende 2016 gefunden werden, als eine weitere Frau aus Lindenau verschwand...

Die ganze Folge seht Ihr am heutigen Sonntagabend ab 19.50 Uhr bei "Kripo live - Tätern auf der Spur" im MDR oder schon jetzt in der Mediathek.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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