"Miss Germany" Kira Geiss über Alkoholsucht: "Hat mich dreieinhalb Jahre kaputt gemacht!"

Leipzig/Magdeburg - Am Freitagabend legte im MDR wieder das "Riverboat" ab - und mit dabei die amtierende "Miss Germany" Kira Geiss (21). Sie berichtete, welche dunkle Vergangenheit sie zur Arbeit mit Jugendlichen brachte.

Kira Geiss (21) war am Freitag zu Gast im "Riverboat" und sprach über ihre dunkle Vergangenheit.
Kira Geiss (21) war am Freitag zu Gast im "Riverboat" und sprach über ihre dunkle Vergangenheit.  © Marijan Murat/dpa

Die gebürtige Stuttgarterin wurde im März zur diesjährigen "Miss Germany" gewählt. Mit ihrem Projekt will sie nachhaltig die Jugendarbeit in Deutschland unterstützen.

Der "Miss Germany"-Contest sei nämlich schon lange keine "Fleischschau" mehr, wie Kira Geiss im "Riverboat" erklärte, inzwischen würde viel mehr auf die Errungenschaften und eigenen Projekte der Teilnehmerinnen geachtet.

Die 21-Jährige hatte zuvor in ihrer Wahlheimat Magdeburg eine Jugendgemeinde gegründet - die Motivation dahinter ist persönlicher als gedacht. Ihr selbst hatte Jugendarbeit viel geholfen, als sie mit gerade einmal 13 Jahren bereits auf die schiefe Bahn geraten war.

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"Ich sag' immer, der Mensch muss in seinem Leben verschiedene Entwicklungsphasen durchleben, das ist wichtig", erläuterte "Miss Germany". Besonders in der Pubertät würde man Verantwortung lernen, sich aber auch von seiner Familie abkapseln. "Bei mir war das aber extremer", lachte die 21-Jährige.

"Miss Germany" Kira Geiss: "Als ich ganz unten war, hat Jugendarbeit mit gerettet!"

Geiss wurde im März zur diesjährigen "Miss Germany" gewählt und setzt sich nun für Jugendarbeit ein.
Geiss wurde im März zur diesjährigen "Miss Germany" gewählt und setzt sich nun für Jugendarbeit ein.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Schon in ihrer Ansprache zur Wahl hatte sie gesagt "Als ich ganz unten war, hat Jugendarbeit mich gerettet." Moderatorin Kim Fisher (54) wollte es dann genau wissen: Wie weit "unten" war Kira Geiss wirklich?

Wie sie in der MDR-Sendung erklärte, habe sie damals die Schule gewechselt und dort zu einer neuen Freundesgruppe gefunden. Heimlich hatten die Jugendlichen ständig Alkohol getrunken, sich aus dem Haus geschlichen und beieinander übernachtet. Mit 13 Jahren hatte sie ihren ersten Blackout.

"Ich hab viel Alkohol getrunken und auch viele Menschen gesehen, die daran kaputtgegangen sind", so Geiss. Am Anfang war es natürlich cool, doch sie hatte schließlich festgestellt, dass es sie dreieinhalb Jahre kaputt gemacht hatte.

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Zum Ende ihrer Schulzeit brach sie dann schließlich den Kontakt zu ihrer Freundesgruppe ab, fing ein neues Leben an und kam schließlich mit Jugend- und Sozialarbeitern in Kontakt. "Ich hab eine Perspektive bekommen und gelernt, man kann Einfluss haben auf das Leben von jungen Menschen", verkündete sie stolz.

Den guten Einfluss, die diese Arbeit auf sie selbst hatte, habe ihr so viel gegeben, erklärte Kira Geiss. Nun will sie ihr Preisgeld und ihre gesamte Arbeits- und Freizeit für die Unterstützung von Jugendlichen nutzen. "Ich hab irgendwann gemerkt, ich will das zurückgeben!", meinte die 21-Jährige abschließend.

Die ganze "Riverboat"-Folge mit Kira Geiss und anderen tollen Gästen könnt Ihr in der MDR-Mediathek anschauen.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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