Sebastian Pufpaff gibt preis: Das hat sich in seinem Leben seit "TV total" verändert

Köln - Sebastian Pufpaff (47) erlebt im Alltag ganz andere Begegnungen, seit er mit dem Kabarett aufgehört hat und von 3sat zu ProSieben gewechselt ist.

Sebastian Pufpaff (47) moderiert als Nachfolger von Stefan Raab (57) seit 2021 "TV total".
Sebastian Pufpaff (47) moderiert als Nachfolger von Stefan Raab (57) seit 2021 "TV total".  © Henning Kaiser/dpa

"Bei 3sat konnte ich problemlos zum Bäcker. Es waren eher Weinproben, bei denen ich mal angesprochen wurde mit einem "Ich schätze übrigens sehr, was Sie tun". Die sind nicht unbedingt amused über meinen Wechsel", sagte Pufpaff, der seit 2021 die Comedyshow "TV total" moderiert, dem Branchendienst dwdl.de.

"Zuletzt kam ein älterer Herr auf mich zu, der wissen wollte, wann ich mit dem Scheiß endlich aufhöre und mal wieder was Gutes mache. Wirklich in dem Ton. Da antworte ich dann jedes Mal: Ich habe keine Lust mehr, vorgefasste Meinungen zu spiegeln." Er sei Entertainer, betonte Pufpaff.

"Heute sind es die Jungs am Tresen oder die Schaffnerin im Zug, die mich wissen lassen, dass sie gerne "TV total" schauen. Das Spektrum ist viel breiter als früher. Viele bedanken sich auch dafür, endlich eine Stunde lang nicht das Gefühl vermittelt zu bekommen, etwas falsch zu machen. Einfach mal lachen, und zwar über alles. Dafür steht "TV total". Da waren Stefan und ich einer Meinung", sagte er über die Zusammenarbeit mit Erfinder Stefan Raab (57).

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Pufpaff sagte dwdl.de im Rückblick, er sei vor seinem Wechsel zuletzt "kabarettmüde" gewesen.

"Irgendwann ist mir auf der Bühne klar geworden - und da kann ich Volker Pispers extrem gut verstehen - das ist Klientel-Humor; ich habe modernen Ablasshandel betrieben. Man kauft sich ein Ticket, um dann mit Gleichgesinnten in einem Raum zu sitzen, die sich alle zusammen einig sind, zu den Guten zu gehören - und fährt danach im oberen Mittelklasse-Wagen mit Sitzheizung wieder nach Hause, fühlt sich bestätigt und ändert nichts."

Er habe gemerkt, dass er "Lust auf eine andere Humorfarbe" habe.

"Plötzlich gab es einen ganz anderen Austausch mit den Fans. Im Kabarett war es ehrlich gesagt egal, was ich gesagt habe. Ich wusste bei jedem Thema, welchen Duktus ich einschlagen muss, damit sich das Publikum einmal wohlig empören konnte und applaudiert. Das soll jetzt nicht despektierlich sein, aber wenn man es auf einen Grimme-Preis anlegen wollen würde, weißt du, was du liefern musst", so Pufpaff.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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