"Sing meinen Song": Hier wird Rapper FiNCH ganz emotional
Berlin - FiNCH (35) bei "Sing meinen Song - das Tauschkonzert"? Kann das gutgehen? Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein unglückliches Experiment klingt, lockert auf den zweiten ein mitunter weichgespültes Format noch einmal richtig auf.

Umso mehr überrascht es aber, dass der 35-Jährige zunächst für ein anderes vorgesehen war. "Die erste Anfrage war für 'Sing meinen Schlager'. Ich hab aber gesagt, wenn dann schon das Original. Ich habe eigentlich nicht daran geglaubt, dass es klappt", erklärt FiNCH im TAG24-Interview.
"Ich hatte schon so viele Anfragen von 'seriöseren' Formaten und kurz vor Unterschrift wurde dann meistens abgesagt. Es kommt schon öfter vor, dass die Leute Interesse haben, aber kurz vorher die Eier einziehen. Deshalb bin ich sehr dankbar für die Chance."
Von diesem Song ist FiNCH überrascht

Der Deutsch-Rapper performt in der 12. Auflage des Formats zusammen mit Gastgeber Johannes Oerding (43), Madeline Juno (29), Michael Patrick Kelly (47), Boki von ClockClock, Mieze Katz (46) von MIA und Aki Bosse (45) Songs der jeweiligen Künstler - am morgigen Dienstag (20.15 Uhr/VOX und auf RTL+) in Folge fünf sind seine Werke dran.
"Ich will noch nicht zu viel erzählen: Am meisten hat mich gefreut, und nicht nur mich, sondern auch meine Mutter und meine ganze Familie, die Aki-Bosse-Version von 'Memories', das war die persönlichste", erklärt der Fürstenwalder.
Aber: "Alle anderen haben Songs gewählt, von denen klar war, dass sie kommen. Ich hätte mir mehr Experimente gewünscht, weil ich so viele Songs habe, aus denen man was machen kann. Man hätte nicht die harten Texte übernehmen müssen, sondern nur die Melodie. So habe ich es bei einigen Songs ja auch gemacht." Deswegen sei er bei "Memories" so überrascht gewesen.
"Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Song kommt. Nichtsdestotrotz waren die anderen auch geil."
Hier wird der Rapper ganz emotional

Und emotional, wie man FiNCH immer wieder auch ansieht - nicht nur nach dem Auftritt von Michael Patrick Kelly: "Es ist natürlich eine Ehre und dann kann ich später immer erzählen: Einer von der Kelly Family hat einen Song über mich gemacht."
Den Song "Leuchtturm" habe Nils Wehowsky, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, für seine inzwischen zweijährige Tochter zum Geburtstag geschrieben. "Ich wollte nicht wieder Blumen von der Tankstelle holen (lacht). Deswegen dachte ich, mach ich einen Song, der bleibt für ewig. Mir war es wichtig, private Sachen aufzuarbeiten. Das ist das, was mich in meinem Leben gerade beschäftigt: Früher war es das Saufen, später Party und jetzt ist es meine Tochter", gibt er zu.
"Deshalb ist er so wie er ist – eine entspannte Pop-Nummer, die man sich öfter anhören kann, auch wenn man nichts mit Rap am Hut hat. Die Liebe eines Vaters eben (lacht)".

Trotzdem war nicht alles für FiNCH perfekt
Auch Kelly musste schon vor seinem Auftritt zugeben, man sollte FiNCH wie auch ein Buch "nicht nach dem Cover beurteilen". Deswegen passt er perfekt in das Format "Sing meinen Song".
Nur einmal fühlte sich der Brandenburger nicht ganz so wohl - mit den Fantastischen Vier: "An der Folge mit den Fantas hat man gemerkt, dass die Dynamik, die wir sonst in unseren Gesprächen hatten, fehlte, weil neue Leute dazukamen. Aber in den weiteren Folgen, spätestens beim Duette-Abend merkt man, dass wir eine eingeschworene Gemeinschaft sind. Ist geil."
Titelfoto: dpa/Christoph Soeder