Von Christof Bock
Leipzig - Abschied von TV-Kommissar Jan Maybach: Der Schauspieler Marco Girnth (55) verlässt nach fast 25 Jahren den Freitagabendkrimi "SOKO Leipzig" im ZDF.
"Das 50. Lebensjahr zu überschreiten macht etwas mit Dir", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Man zieht Bilanz und entdeckt dabei viele Dinge, die man eventuell noch ansteuern wollte in seinem Leben. Mittlerweile bin ich aber schon 55 Jahre und wenn ich nochmal etwas verändern möchte, dann muss das jetzt passieren."
Seit der ersten Folge "Flucht nach Fahrplan" im Januar 2001 gehört Girnth zum festen Ensemble des damals ersten ostdeutschen "SOKO"-Ablegers. In mehr als 500 Episoden war er als Jan Maybach im Einsatz – zunächst an der Seite von Andreas Schmidt-Schaller (79), später mit Melanie Marschke (55), Amy Mußul (34) und Johannes Hendrik Langer (40).
"Ich gehe nicht leichten Herzens, aber nach mehr als 500 Folgen (...) war jetzt der Zeitpunkt gekommen." Mit diesem Monat gehen für ihn die "SOKO"-Dreharbeiten zu Ende. Er wird in der kommenden 26. Staffel noch in mehreren Folgen zu sehen sein.
Die Serie habe in den zweieinhalb Jahrzehnten sehr dazugewonnen, sagte der 55-Jährige. "Wir sind bereits 2003/2004 vom Vorabend in den Hauptabend gewechselt, wodurch sich ganz andere Möglichkeiten hinsichtlich der Erzählweise ergeben haben."
"SOKO Leipzig": Marco Girnth wird seine "Chefin" vermissen
Durch die Umstellung auf Digital-Produktion sei "SOKO Leipzig" filmischer, schnitt-dichter und dynamischer geworden. "Die Handlungsstränge wurden deutlich figurengetriebener, weil wir vermehrt "horizontal" erzählt haben, also persönliche Schicksale und Entwicklungen der Soko-Kommissare über mehrere Folgen horizontal weitererzählt haben."
Das Team - allen voran Melanie Marschke - werde er sehr vermissen: "Melanie war für mich in den letzten 25 Jahren, Kollegin, Freundin, Weggefährtin, Mentorin und Kummerkasten." Sie spielt seine Vorgesetzte Kriminalhauptkommissarin Ina Zimmermann.
"Wir haben uns in all den Jahren nicht ein einziges Mal überworfen oder nachhaltig missverstanden", so Girnth. "Melli war und ist ein steter Quell der Freude nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team. Eine Chefin, wie man sie sich nur wünschen kann."