4000. Folge "Sturm der Liebe": Das hat Alfons von Sepp Schauer gelernt

München - Man kann sich den Fernsehnachmittag gar nicht mehr ohne "Sturm der Liebe" vorstellen. Seit 2005 läuft die Telenovela im Ersten und er ist seit Beginn an dabei: Sepp Schauer (73). Als Alfons Sonnbichler hat er am "Fürstenhof" schon so einige Dramen und Liebesgeschichten erlebt.

Am heutigen Donnerstag (15.10 Uhr, Das Erste) wird die 4000. Folge ausgestrahlt - Grund genug, um mit Sepp Schauer im TAG24-Gespräch mal einen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft zu werfen.

Seit 2005 spielt Sepp Schauer (73) den Chef an der Hotel-Rezeption.
Seit 2005 spielt Sepp Schauer (73) den Chef an der Hotel-Rezeption.  © ARD/Ann Paur

TAG24: Wow, 4000 Folgen von "Sturm der Liebe": Sie sind seit der ersten Folge dabei. Wie hält man es so lange in einer Rolle aus?

Sepp Schauer: Das hätte ich mir damals auch nicht vorstellen können, denn als Schauspieler will man in möglichst viele Charaktere schlüpfen.

Aber im Endeffekt ist es ja so, dass auch die Figur sich verändert und man als Schauspieler immer wieder neue Impulse setzen kann. So hat sich auch der Alfons gewandelt und es macht mir bis heute großen Spaß, diese Rolle zu spielen.

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TAG24: Wie sehr hat Alfons Ihr persönliches Leben verändert?

Schauer: Auf der Straße werde ich schon oft angesprochen. In Bayern kannte man mich bereits vorher, aber außerhalb von Bayern habe ich durch diese Rolle eine ungeahnte Popularität entwickelt. Da hieß es dann plötzlich öfter: "Das ist doch der Alfons!"

TAG24: Wenn einen eine Rolle so lange begleitet, gibt es etwas, dass Sie sich von Alfons abgeschaut haben?

Schauer: Es ist eher andersherum: Ich habe einige meiner Eigenschaften in die Rolle eingebracht. Zum Beispiel mag ich eine gewisse Ordnung und Alfons ist schon sehr genau, was das betrifft. Und das Motorradfahren hat er auch von mir bekommen.

Doch die Unterschiede überwiegen. Alfons ist 45 Jahre mit seiner Hildegard verheiratet, ich erst fünf. Ich habe mich im Gegensatz zu ihm relativ spät entschieden. (lacht)

Hildegard (Antje Hagen, 84) und Alfons Sonnbichler sind die guten Seelen am "Fürstenhof".
Hildegard (Antje Hagen, 84) und Alfons Sonnbichler sind die guten Seelen am "Fürstenhof".  © ARD/Christof Arnold

TAG24: Apropos Hildegard: Was ist denn das Ehegeheimnis der Sonnbichlers?

Schauer: Dass es keins gibt! (lacht) Ich glaube, die beiden lieben sich immer noch sehr. Alfons verehrt seine Hildegard. Das Geheimnis einer langen Ehe besteht meiner Meinung nach aus gegenseitiger Kompromissbereitschaft und natürlich Respekt sowie Toleranz und Akzeptanz.

Besondere Erinnerung am "Fürstenhof"

TAG24: Alfons hat am Fürstenhof schon einiges erlebt: Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Schauer: Als der "Fürstenhof" in die Luft flog, war das schon ziemlich spektakulär. Es war ein sehr eindrucksvolles Bild, als die Fenster herausflogen und alles explodiert ist. Als wir in den Trümmern der alten Lobby standen, überkam uns schon eine gewisse Trauer, weil wir dort ja sechs Jahre lang gedreht hatten.

TAG24: Welches Traumpaar hat Ihnen am besten gefallen?

Schauer: Natürlich gibt es einige Paare, die einem ganz besonders am Herzen liegen und mit denen man mehr spielt. Unser allererstes Paar Laura und Alexander mit Henriette Richter-Röhl und Gregory B. Waldis ist natürlich besonders in Erinnerung. Auch Liza Tzschirner war eine Prinzessin, die ich sehr geliebt habe.

Mit Laura (Henriette Richter-Röhl, 41) und Alexander (Gregory B. Waldis, 55) fing bei "Sturm der Liebe" alles an.
Mit Laura (Henriette Richter-Röhl, 41) und Alexander (Gregory B. Waldis, 55) fing bei "Sturm der Liebe" alles an.  © ARD/Jo Bischoff

TAG24: Stichwort Laura und Alexander: Deren Sohn Leander wird am Ende der aktuellen Staffel heiraten. Wird es ein Wiedersehen mit den beiden geben?

Schauer: Das weiß man noch nicht, es ist natürlich auch eine Terminfrage. Dafür müssten die beiden erst mal an den Drehtagen der Hochzeit verfügbar sein, und sie drehen ja auch für einige andere Projekte.

TAG24: "Sturm der Liebe" gibt es seit über 17 Jahren, Leander ist jedoch schon Mitte 20. Gab es in der Serie einen Zeitsprung?

Schauer: Nein. Das liegt daran, dass die Wochen bei uns kürzer als in der Realität sind. Eine Woche besteht nur aus drei Tagen, also vergeht die Zeit ein bisschen schneller.

Das erwartet die Zuschauer in der 4000. Folge

TAG24: Jubiläumsfolgen wie die 4000. werden gern für Specials genutzt. Ist so etwas jetzt auch geplant?

Schauer: Es wird eine etwas aufwendigere Folge sein, aber nicht so groß wie beim zehnjährigen Jubiläum. Der "Fürstenhof" wird jedenfalls nicht noch einmal in die Luft fliegen. (lacht)

TAG24: Was wünschen Sie sich für die Zukunft von Alfons?

Schauer: Ich würde mir wünschen, dass unserer Dramaturgie noch viele spannende Geschichten für Alfons einfallen und dass er nicht in Rente geschickt wird.

Denn wenn man für eine Figur schon seit 17 Jahren Geschichten schreibt, wird es manchmal nicht leichter, sich etwas Neues einfallen zu lassen. Aber unsere Schreibabteilung ist da immer sehr gut am Werk.

Titelfoto: ARD/Ann Paur

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