Neuer "Tatort" aus Dresden: "Verunsicherung und Verstörung inklusive"

Dresden - Sarah Monet (Deniz Orta, 32) wacht orientierungslos, benommen und blutverschmiert neben ihrem toten Freund auf. Der neue Dresdner "Tatort: Was ihr nicht seht", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, löst ein beklemmendes Gefühl aus.

Alles sieht nach einer Beziehungstat aus.
Alles sieht nach einer Beziehungstat aus.  © MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Als Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 35) am Tatort eintrifft, erkennt sie die mutmaßliche Täterin sofort. Es handelt sich um ihre Freundin Sarah, die einst mit dem Bruder der Kriminaloberkommissarin zusammen war. Für Ermittlerin Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 41) scheint der Fall klar: "Du weißt, wie das hier aussieht, wie eine Beziehungstat", sagt sie zu ihrer Kollegin.

Zumal sich die Hauptverdächtige auffällig verhält: Sie scheint unberechenbar, greift eine Ärztin an. Monet beteuert jedoch, dass sie sich an nichts aus der Tatnacht erinnern kann. "Die spielt uns doch was vor", so Kommissariatsleiter Michael Schnabel (Martin Brambach, 56). Die Einzige, die ihr glaubt, ist Leonie Winkler.

Als die Polizistin von ihrem Chef wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen wird, geht sie trotzdem weiterhin auf Spurensuche. Sie findet heraus, dass Sarah in der Tatnacht unter Einfluss von K.-o.-Tropfen stand.

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Das führt die Ermittlungen in eine völlig neue Richtung und macht die Hauptverdächtige plötzlich zum Opfer.

Auf den ersten Blick scheint der neue Fall von Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 41, l.) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 35) eindeutig.
Auf den ersten Blick scheint der neue Fall von Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 41, l.) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 35) eindeutig.  © MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Lohnt sich das Einschalten?

Sarah Monet (Deniz Orta, 32) gelingt die Flucht.
Sarah Monet (Deniz Orta, 32) gelingt die Flucht.  © MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Definitiv. Dieser Fall ist nicht nur spannend, sondern auch höchst emotional. Für Winkler ist es der bisher persönlichste Fall. Sie will herausfinden, was wirklich passiert ist, darf ihrer Freundin allerdings nicht auf offiziellem Weg helfen.

Anders als in anderen "Tatorten" stehen in diesem Krimi nicht die Täter im Fokus. "Hier nun war uns wichtig, den (zumeist weiblichen) Opfern maximalen dramaturgischen Raum zu bieten - Verunsicherung und Verstörung inklusive", erklärt Drehbuchautor Peter Dommaschk dem MDR.

"Es ist grauenhaft, was diesen Frauen widerfährt, wie viele dieser Fälle es gibt und wie selten es zu einer Verurteilung der Täter kommt, da die Strafverfolgung extrem schwierig ist", so Regisseurin Lena Stahl (44) über die Verbrechen, die in diesem Krimi erzählt werden. "Was mich besonders getroffen hat, ist der Zusammenhang, dass die Opfer quasi nicht anwesend sind bei der Tat, die an ihnen verbrochen wird."

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Ein sehr sehenswerter "Tatort", der einen nicht so schnell wieder loslässt.

Titelfoto: MDR/MadeFor/Hardy Spitz

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