Warum sich bei diesem "Tatort" das Einschalten unbedingt lohnt!
Wien - Ausnahmezustand in Wien: Mehrere nicht genehmigte Demonstrationen im Regierungsviertel, die Gewalt eskaliert - bis ein Demonstrant tot auf der Straße liegt. Mit diesen Szenen des Aufruhrs beginnt der "Tatort: Wir sind nicht zu fassen!", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten läuft.

Der Tote ist Jakob Volkmann (Tilman Tuppy, 29), ein Mann aus der vordersten Reihe des Staatsverweigerer-Milieus. Während in der Stadt das Chaos tobt, müssen Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 66), Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 64) und ihre Kollegin Meret Schande (Christina Scherrer, 37) die Mordermittlungen aufnehmen.
Als sie die Videos der Body-Cams auswerten, die die Einsatzkräfte bei der Räumung der Demo trugen, wird ein Verdacht laut: Hat ein Polizist den Aktivisten mit dem Schlagstock zu Tode geprügelt?
Einsatzleiter Markus Schuch (Wolfgang Oliver) verteidigt das harte Vorgehen seiner Truppe, doch die Wut auf die Polizei wächst.
Die Lage spitzt sich zu: Während Meret Schande Zeugen befragt, wird sie Opfer eines Brandanschlags. Den Kommissaren wird das Ausmaß der Bedrohung bewusst.
Eine Spur führt zu einer militanten rechtsextremen Untergrundgruppe, die den Staat zum Feind erklärt hat und "das System" stürzen möchte.
Lohnt sich das Einschalten?
Unbedingt, denn dieser Krimi ist erschreckend aktuell und ähnelt einem Politthriller.
"Was wir erzählen, findet in der Realität de facto statt", sagt Harald Krassnitzer im ARD-Interview. "Wenn sich die extremen Rechten in Madrid zum Gipfel treffen, wie in diesem Februar, dann sind dort alle europäischen Gruppen vertreten, um offen über das gemeinsame Ziel zu sprechen: die Zerstörung der Demokratie." Genau auf diese Bedrohung macht der Film aufmerksam.
Die Kommissare, die Volkmanns Mörder finden wollen, müssen einen kühlen Kopf bewahren, denn sie geraten zwischen die Fronten. "Die politischen Auseinandersetzungen werden immer aggressiver und kompromissloser geführt", schätzt Adele Neuhauser die Situation ein, die auch für diesen Film gilt.
"Die Menschen reden aneinander vorbei, ohne Bereitschaft zu Dialog und Verständigung, was unweigerlich in eine Katastrophe führt, wie sich im Film zeigt", so die Schauspielerin.
Titelfoto: ORF/Landsiedl/Petro Domenigg