Neuer "Tatort" aus Münster: Was graben Thiel und Boerne denn dieses Mal aus?

Münster - Pächter von Schrebergärten sind eine eingeschworene Gemeinschaft - zumindest nach außen hin. Das merken auch Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl, 63) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 59) schnell, als sie zum "Tatort: Unter Gärtnern" gerufen werden, der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist.

Frank Thiel (Axel Prahl, 63, l.) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 59) müssen die Todesursache von einer Frau und zwei Eichhörnchen klären.
Frank Thiel (Axel Prahl, 63, l.) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 59) müssen die Todesursache von einer Frau und zwei Eichhörnchen klären.  © WDR/Bavaria Fiction GmbH/Taimas Ahangari

In einer Münsteraner Kleingartenanlage wird Sabine Schmidt (Sibylle Canonica, 66) tot aufgefunden. Ihre Leiche ist äußerlich völlig unversehrt.

Es scheint, als hätte die ältere Dame auf natürliche Weise das Zeitliche gesegnet. Wären da nicht die zwei toten Eichhörnchen direkt neben ihr. Diese sind zeitgleich mit dem Opfer verstorben, wie Boerne und seine Kollegin Silke Haller (ChrisTine Urspruch, 53) bei der Obduktion herausfinden.

Genauso merkwürdig sind die Parzellennachbarn. Sie versichern, dass Sabine Schmidt bei allen beliebt war. Thiel merkt allerdings, dass die Pächter etwas zu verbergen haben.

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Allen voran Ulrich Winer (Hans-Uwe Bauer, 68), der auffallend interessiert an den Ermittlungen ist. Er scheint eine besondere Beziehung zu der Toten gehabt zu haben.

Und dann ist da noch die Eisverkäuferin Olga Ledowaja (Margarita Breitkreiz, 44), die wie immer mit ihrem Wagen in der Kleingarten-Kolonie steht. Sie hat einen guten Blick auf das Geschehen und kennt sich bestens aus. Allerdings wahrt auch sie offenbar ein Geheimnis.

Lohnt sich das Einschalten?

Bei Sabine Schmidt (Sibylle Canonica, 66) ist nichts, wie es scheint.
Bei Sabine Schmidt (Sibylle Canonica, 66) ist nichts, wie es scheint.  © WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Na ja. Diesem "Tatort" fehlt es dieses Mal am gewohnten Pep. Sonst konnte man sich als Fan des Münsteraner Ermittlerteams immer darauf verlassen, dass es dem Film an humorvollen Szenen und Witz nicht mangelt.

Doch dieses Mal wirkt alles sehr erzwungen. Und das Ende ist an Absurdität nicht zu übertreffen.

Einziger Lichtblick ist die vielschichtige und unvorhersehbare Figur der Sabine Schmidt.

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Ihre Stärke ist es, "dass sich hinter dem Erwartbaren das Besondere verbirgt. Dass Sabine Schmidt aus dem Fakt, als ältere Frau nicht mehr wahrgenommen zu werden (das soll angeblich so sein, wenn man ein gewisses Alter überschritten hat), eine Stärke macht und ihr Unsichtbarsein für ihre sehr spezielle Karriere nutzt. So gewöhnlich ihr Name sein mag, so besonders ist die ganze Frau!", erklärt Drehbuchautorin Regine Bielefeldt (50) dem WDR.

Selten war das Sprichwort "Stille Wasser sind tief" so zutreffend wie bei dieser Figur, die Sibylle Canonica ohne großes Brimborium hervorragend spielt.

Titelfoto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Taimas Ahangari

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