ZDF trauert um Johannes Willms

München/Mainz - Der Journalist und Historiker Johannes Willms ist tot. Er starb in der Nacht von Montag auf den heutigen Dienstag, 12. Juli 2022, in München.

Der Journalist und Ex-"Aspekte"-Chef Johannes Willms ist tot.
Der Journalist und Ex-"Aspekte"-Chef Johannes Willms ist tot.  © ARD/presse

Willms wurde am 25. Mai 1948 in Würzburg geboren. Er kam 1978 vom Hessischen Rundfunk (hr) zum ZDF.

Von 1988 bis 1992 leitete er Deutschlands ältestes Kulturmagazin "aspekte", dem er zuvor bereits als Redakteur angehörte.

In diese Zeit fiel auch die Konzeption der legendären Büchersendung "Das Literarische Quartett" mit Marcel Reich-Ranicki. In jüngerer Zeit trat Willms vor allen Dingen als Historiker mit zahlreichen Publikationen überwiegend zur Geschichte Frankreichs hervor.

Die Geissens: Schlüpfer-Panne auf Monaco-Ball: Carmen Geiss zieht untenrum blank!
Die Geissens Schlüpfer-Panne auf Monaco-Ball: Carmen Geiss zieht untenrum blank!

ZDF-Kulturchefin Anne Reidt sagt: "Als Historiker und als Journalist hochgeschätzt perfektionierte Johannes Willms die Kunst, ein großes Publikum engagiert, differenziert und kritisch zu informieren, dabei äußerst unterhaltsam zu sein, und trotz aller Deutlichkeit stets verbindlich zu bleiben."

Johannes Willms studierte Geschichte, Politische Wissenschaften und Kunstgeschichte in Wien, Sevilla und Heidelberg und schloss sein Studium 1975 in Heidelberg mit der Promotion bei dem bekannten Historiker Reinhart Koselleck ab.

Nachdem Willms das ZDF verlassen hatte, wurde er Feuilletonchef bei der "Süddeutschen Zeitung" und ging später als deren Sonderkorrespondent nach Paris.

Willms veröffentlichte viele historische Biografien

Willms veröffentlichte historische Biografien über Napoleon, Talleyrand, Mirabeau und Charles de Gaulle, schrieb aber auch über Stendhal und Balzac sowie über Bismarck und die Französische Revolution.

Für die ARD arbeitete Willms als Autor für "druckfrisch" im Jahr 2015 - u. a. "Männer mit Macht" zum "Leben der byzantinischen Kaiser" – aus der Sicht eines engen Beraters der Herrscher. Außerdem hat Johannes Willms das Debakel von Napoleon in Waterloo äußerst spannend erzählt. In "Waterloo – Napoleons letzte Schlacht" hat der Autor sich zum 200. Jahrestag die Schicksals-Schlacht von Napoleon vorgenommen.

Im Gespräch mit dem Literaturkritiker Denis Scheck (57) erklärte er damals, wie er selbst Niederlagen wegsteckt.

Titelfoto: ARD/presse

Mehr zum Thema: