Leipzig/ Rudolstadt - Seit die Beamten im Juni 2022 zwei Haustüren im Wohnhaus der Familie Koch einschlugen, sitzt das Paar auf den Kosten. Die MDR-Sendung "Voss und Team" machte am gestrigen Donnerstag auf den Fall aufmerksam.

Seit Uwe Koch und seine Frau in Rente gegangen sind, stellen Mieten der Bewohner ihres Hauses die Haupteinnahmequelle für die Familie dar. Aus diesem Grund freuen sie sich über jeden Mieter.

Das sollte sich allerdings in der Nacht des 16. Juni 2022 ändern, als die Polizei die Kochs gegen 3 Uhr, mit einem Haftbefehl gegen einen ihrer Mieter aus dem Schlaf klingelte.

Uwe Koch zeigte den Beamten daraufhin die Wohnung des Gesuchten und übergab ihnen einen Schlüssel.

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Als er - in seine Wohnung zurückgekehrt - plötzlich zwei laute Schläge hörte, schaute er erneut nach dem Rechten. Was er da sah, schockierte ihn:

Statt der linken Wohnungstür hatten die Einsatzkräfte die Tür der benachbarten Wohnung eingeschlagen.

Als er sie auf ihren Fehler hinwies, brachen sie, trotz Schlüssels, auch die andere Tür auf.

Auf die Frage, was mit den kaputten Türen werden soll, habe einer der Polizisten versichert, dass diese voll ersetzt werden.

Noch heute warten jedoch Frau und Herr Koch auf das Geld, das sie für die neuen Türen aufbringen mussten.

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Bereits am nächsten Tag hatten sie sich damals, wie es ihnen von den Beamten empfohlen wurde, um einen Kostenvoranschlag gekümmert. Dieser betrug knapp 3000 Euro.

Gerade einmal 1740 Euro sollten sie davon wiedersehen.

Da sie sich mit etwas mehr als der Hälfte des Schadens nicht zufriedengaben, fragten sie erneut bei der Polizei nach.

"In allen Schreiben, die bis dahin gekommen sind, hat man sich bei uns entschuldigt für den schlechten Ablauf des Polizei-Einsatzes. Nur von einer Entschuldigung können wir uns keine Türen kaufen", so Uwe Koch.

Wegen der "Handlungsdynamik" sei es damals zu einem Missverständnis zwischen den Beamten und dem Vermieter gekommen, heiße es laut Polizei.

Auch ein klärendes Gespräch auf der Polizei-Vertrauensstelle in Erfurt brachte die Familie nicht weiter.

Nach fünf Wochen bekamen sie schließlich Bescheid, dass ihnen noch 50 Euro erstattet werden würden.

Das seien 25 Euro für das aufgebrachte Telefongeld und 25 Euro Stundenlohn für "Sonderreinigungen".

"Ich habe Vertrauen in die Polizei und so ein Einsatz ist notwendig", sagte Uwe Koch.

"Dann muss ich aber auch, wenn ich meinen Fehler eingestehe, wie es die Polizei gemacht hat, gucken, dass ich das dem Bürger reguliere, was ich kaputtgemacht habe."

Der nächste Schritt sei nun, gegen die Polizei zu klagen. Ob sie diesen Schritt gehen wollen, wüssten die Kochs noch nicht. Die komplette Folge "Voss & Team" steht ab sofort zum Streamen in der MDR-Mediathek zur Verfügung.