Endlich! Weiße Flotte bietet wieder Dampfertouren nach Böhmen an

Dresden - Vítejte v Čechách (Willkommen in Böhmen)! Die Sächsische Dampfschiffahrt bietet mit dem neuen Fahrplan endlich wieder Linienfahrten nach Tschechien an. Rund 18 Jahre war bei der Weißen Flotte die "Böhmen-Linie" gestrichen.

Flottendisponent Jochen Haubold (42) ist sich sicher, dass die Fahrten mit der "Pillnitz" ins Böhmische gut angenommen werden.  © Eric Münch

"Wir sind sicher, dass dieses Angebot sehr gut angenommen wird", so Flottendisponent Jochen Haubold (42), der federführend an der Ausarbeitung mitgewirkt hat. Immer wieder hatte es Anfragen gegeben.

"Fahrt ins Böhmische" (hin und zurück: 32 Euro) heißt die Tour mit dem Dampfer "Pillnitz" (Salonschiff von 1886).

Start der Linienfahrt (2. bis 15. Mai und 27. September bis 3. Oktober) ist in Königstein (Abfahrt: 9.45 Uhr).

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Über Bad Schandau und Hrensko geht es nach Decin (Ankunft: 14 Uhr). Nach zweistündigem Aufenthalt schippert die "Pillnitz" flussabwärts zurück nach Königstein (Ankunft: 18.30 Uhr).

Die 21 Linienfahrten wurden bewusst auf Frühling und Herbst gelegt: "In den Sommermonaten haben wir oft Niedrigwasser", so Haubold.

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Die 21 Linienfahrten finden im Frühling und Herbst statt

Die Dampfer "Hohenzollern" und "Stadt Wehlen" um 1905 im heutigen Hrensko.  © PR/Michael Kaiser
Seit 2017 gab es wenige Einzelfahrten nach Decin.  © PR/Michael Kaiser
Die "Hohenzollern - hier um 1915 - fuhr regelmäßig nach Decin.  © PR/Michael Kaiser

Auch die beiden "Schleusenfahrten" - von Bad Schandau, an Burg Schreckenstein vorbei, nach Usti nad Labem und zurück (79 Euro inkl. böhmischem Essen) - sind aus diesem Grund am 24. April und 18. September geplant.

An der Grenze wird bei dieser Fahrt ein Schnäpschen gereicht - ob es ein Becherovka (böhmischer Kräuterschnaps) sein wird, ist noch offen.

Regelmäßige Fahrten nach Böhmen haben bei dem 1836 gegründeten Flotten-Unternehmen, dessen erstes Dampfschiff "Königin Maria" 1837 zur Jungfernfahrt aufbrach, Tradition: 1846 nahm eine Linie von Dresden nach Litomerice (Leitmeritz) in Böhmen Fahrt auf.

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1849 wurde das Unternehmen nach der Vereinigung mit der böhmischen Konkurrenzlinie "K.K. private Dampfschiffahrt" in "Vereinigte Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrt" umbenannt und hielt bis 1947 "böhmisch" in seinem Namen.

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