Ahoi, Kapitän Straubhaar! Das plant der Schweizer mit der Weißen Flotte

Dresden - Die Weiße Flotte ist gerettet. Am Mittwoch ging der neue "Kapitän" an Bord. Der Schweizer Robert Straubhaar (59) ist Chef der United Rivers AG aus Basel, einem global agierenden Unternehmen in der Binnenschifffahrt. Das Schaufelrad will er nicht neu erfinden. Aber mit Synergien die Dampfer wieder in sicheres Fahrwasser bringen.

Mit Volldampf übernimmt der Schweizer Robert Straubhaar (59) die Weiße Flotte.
Mit Volldampf übernimmt der Schweizer Robert Straubhaar (59) die Weiße Flotte.  © DPA/Robert Michael

"Ich liebe die Schiffe", verkündet Straubhaar. Tatsächlich ist er nicht nur "Schreibtischtäter". Er kennt das Geschäft. 

TAG24 verrät er, dass er ein Kapitänspatent für die Binnenschifffahrt besitzt. "Wir können Schiff, wir können Elbe, wir können Niedrigwasser - wir können kein Dampfschiff", sagt er. 

Im Klartext heißt das, der Schweizer bringt Know-how mit (United Rivers AG hat 100 Passagierschiffe im Einsatz und ist für 3000 Mitarbeiter verantwortlich) und setzt auf das Wissen der Mitarbeiter dort, wo die Erfahrung noch fehlt. Schifffahrt ist eine "Team-Sportart", sagt Straubhaar. "Wir kommen nicht als Besserwisser, sondern als Freund."

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Alle rund 150 Mitarbeiter bleiben. "Wir wollen wachsen", so der Unternehmer, der gemeinsam mit dem Kamenzer Stefan Bloch (41) die Geschäftsführung übernehmen wird. 

Ab 2022 plant die Weiße Flotte mehr Fahrten

Ab 2022 geht es los: Neben mehr Fahrten (inklusive Niedrigwasser-Fahrplan-Anpassungen) und Nutzung der Schiffe am Anleger will Straubhaar zudem Synergien nutzen und beispielsweise seine Elbflusskreuzfahrt-Gäste auf die Weiße-Flotte-Dampfer bringen. 

Der Ex-Flottenchef (1996-2009), Michael Lohnherr (77), ist begeistert: "Ich habe keinen Zweifel, dass die sehr erfahrenen Schweizer erfolgreich sein werden."

Unter dem Dach von United Rivers wird die Weiße Flotte Sachsen GmbH alle Aufgaben der Sächsischen Dampfschiffahrt und die Salonschiffe übernehmen. 

Die Kulturerbe Dampfschiffe Dresden GmbH betreibt die neun historischen Dampfer. Seit Anfang Juni lief das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Es wird nun in einer regulären Insolvenz abgewickelt. 

Der Freistaat ist noch Gläubiger in dem Verfahren, nach Abschluss aber nicht mehr beteiligt an dem Unternehmen. Die 499 Kommanditisten der KG gehen leer aus. 

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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