Nach Teilnahme an Skandal-Treffen der AfD: Uni Köln fällt Entscheidung um einen Dozenten!

Köln - Der Jurist und AfD-Anwalt Ulrich Vosgerau (50, CDU) darf seinen Privatdozenten-Titel an der Universität zu Köln behalten!

Vertrat die AfD schon in mehreren Gerichtsprozessen: CDU-Mitglied und Jurist Ulrich Vosgerau (50).
Vertrat die AfD schon in mehreren Gerichtsprozessen: CDU-Mitglied und Jurist Ulrich Vosgerau (50).  © Marcus Brandt/dpa

Der 50-Jährige hatte im November 2023 an einem Treffen Rechtsextremer in Potsdam teilgenommen. Kölner Studierende kritisieren deswegen die Philosophische Fakultät.

Diese begründet die Entscheidung in einem knappen Statement auf ihrer Webseite: "Es gibt aus rechtlichen Gründen keinerlei Veranlassung, die Lehrbefugnis und damit den Status Privatdozent zu entziehen", heißt es dort.

Drei Monate hatte sich die Universität Zeit genommen, um festzustellen, ob Vosgerau sein Privatdozenten-Titel aberkannt werden kann.

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Seit 2018 hatte er dort allerdings keinen Lehrauftrag mehr wahrgenommen.

Einige Hochschulgruppen wie der Arbeitskreis kritischer Juristen und der SDS Köln hatten deswegen am heutigen Montag zu einer Kundgebung am Albertus-Magnus-Platz aufgerufen. Sie fordern, dass Vosgerau die Lizenz doch noch entzogen wird.

Anders als die Uni Köln hatte der Landtag NRW ihm den Status als Sachverständiger aberkannt, den er für die AfD-Fraktion dort eingenommen hatte.

Der Jurist, der auch immer wieder als Anwalt in Verfahren der AfD auftritt, war Anfang dieses Jahres in die Kritik geraten. Das Recherchemagazin Correctiv hatte festgestellt, dass Vosgerau bei dem Treffen Rechtsextremer in Potsdam dabei war.

Ulrich Vosgerau war gegen Berichterstattung vor Gericht gezogen

In dieser Villa in Potsdam hatten sich Rechtsextreme im November 2023 getroffen.
In dieser Villa in Potsdam hatten sich Rechtsextreme im November 2023 getroffen.  © Jens Kalaene/dpa

Bei der Versammlung waren auch AfD-Parteifunktionäre anwesend, genau wie nachweislich Mitglieder der rechtsradikalen Identitären Bewegung. Dort wurde unter anderem über eine millionenfache Re-Migration Nicht-Deutscher gesprochen.

Nach Bekanntwerden des Berichts hatte es bundesweit über Wochen hinweg zahlreiche Demos gegen Rechts gegeben. Hunderttausende protestierten, auch in Köln, gegen jede Form von Ausgrenzung und Rassismus.

Vosgerau selbst war gegen die Berichterstattung von Correctiv vor Gericht gezogen, damit aber gescheitert.

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Bis auf eine einstweilige Verfügung gegen eine einzelne Text-Passage sah das Hamburger Landgericht keine Fehler in dem Bericht.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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