Leipzig - Sie sind scharf auf Edelmetalle: Die Polizei warnt vor Diebesbanden, die sich auf Fahrzeug-Katalysatoren spezialisiert haben. Letztes Opfer war ein großes Mercedes-Autohaus in Leipzig, auf dessen Gelände insgesamt elf Transporter "geflext" wurden.
Der Schock war groß, als die Mitarbeiter von Sternauto am Mittwochmorgen die Spuren der nächtlichen Besucher bemerkten.
An neun Mercedes-Transportern Sprinter waren die Auspuffanlagen demontiert, die Katalysatoren offenbar mit Trennschleifern herausgeflext. Beim benachbarten Autopflegeservice hatte es zwei weitere Sprinter getroffen. Gesamtschaden: über 20.000 Euro.
Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Serie von Kat-Diebstählen, die Mitte letzten Jahres im Raum Chemnitz mit der Plünderung von 35 Fahrzeugen eines Autohandels in Furth begann.
Seither "verloren" in Sachsen immer wieder Fahrzeuge nachts ihre Abgasreinigungsanlagen. Mehr als 200 Katalysatoren-Diebstähle sind der Polizei inzwischen bekannt geworden.
"Das Problem tritt immer wieder auf, regelmäßig auch auf den Geländen von Autohäusern oder Firmen aus der Kfz-Branche", sagt LKA-Sprecher Tom Bernhardt.
Gut verkäufliches Diebesgut
In der Regel haben es die Diebe auf die Edelmetalle Platin, Palladium und Rhodium abgesehen, die in der inneren Beschichtung der Katalysatoren stecken.
Allein der Ankaufspreis für Rhodium lag am gestrigen Donnerstag bei 366 Euro je Gramm. Für das Gramm Palladium bekommt man aktuell rund 60 Euro, für Platin 29 Euro.
In einem Kat stecken etwa drei Gramm Edelmetall-Gemisch.
"Das Diebesgut ist gut verkäuflich", weiß Bernhardt. Nicht nur bei Verwertern - sondern auch als Ersatzteil auf Ebay, wo aktuell Tausende "gebrauchte Katalysatoren" zu Preisen zwischen 50 und 700 Euro angeboten werden.