Mere-Markt in Leipzig: Wie sieht es im Russen-Discounter mittlerweile aus?

Leipzig - Fast zwei Jahre nach Start des russischen Billig-Discounters "Mere" im Leipziger Nordosten hat TAG24 der ersten in Deutschland eröffneten Filiale nun einen erneuten Besuch abgestattet und wollte wissen: Wie hat sich das Sortiment verändert und sind die Preise weiterhin so unfassbar niedrig?

Ansprechende Warenpräsentation sieht anders aus.  © Nico Zeißler

Ja, das sind sie, so viel sei direkt zu Beginn gesagt. Sie kommen zustande, weil es sich bei den Produkten größtenteils um jene ausländischer Hersteller handelt, vor allem aus Polen, Tschechien und Russland. Oft sind die Originaletiketten mit deutschen überklebt.

Zudem gehört der Wohlfühlfaktor beim Einkaufen, wie bei vielen deutschen Discountern und Supermärkten, nicht zur Firmenphilosophie. Die Waren lagern in teils riesigen Mengen auf Paletten, in großen Kartons oder wild verstreut in Gitterboxen.

Auf eine ansprechende Warenpräsentation wird keinen Wert gelegt. Das ist auch 23 Monate nach der Eröffnung des 1000 Quadratmeter großen Marktes im "Treff Portitz" an der A14 noch so.

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Einen Wocheneinkauf kann man hier nach wie vor nicht vollziehen. Von Gemüse, Obst, Eiern, Mehl, Salz und Zucker fehlt beispielsweise weiterhin jede Spur.

Dafür gibt es palettenweise Fruchtsäfte, Bier, Waschmittel und Biscuitrollen. Auch Nudeln und Butter wurden im Vergleich zu unserem letzten Besuch ins Sortiment aufgenommen.

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Von einigen Artikeln, wie von Fruchtsäften (r.) gibt es palettenweise Vorrat.  © Nico Zeißler
Auch an Bier, in dem Fall Einsiedler Erzgebirgsbräu, fehlt es nicht. 4,80 Euro zzgl. Pfand kostet der Kasten.  © Nico Zeißler

Wein für 1 Euro, Zahnstocher für 11 Cent, 5 Paar Socken für unter 2 Euro

Der Neun-Kilo-Sack Waschmittel kostet gerade mal 3,90 Euro.  © Nico Zeißler

Wie erwähnt, sind die Preise teilweise so billig, dass man sich betriebswirtschaftlich fragt, wie sich der Verkauf bestimmter Produkte rentiert.

Das 250-Gramm-Stück Deutsche Markenbutter gibt es schon für 1,14 Euro. Das können die großen Supermarkt-Ketten selbst bei einem Angebot kaum unterbieten.

Besagte Biscuitrollen (300 Gramm) in verschiedenen Geschmacksrichtungen (u.a. Aprikose, Nuss, Tiramisu) kosten 80 Cent, tiefgefrorenes Brathähnchen (1,1 Kilo) könnt Ihr für 2,13 Euro mitnehmen, die 0,75-Liter-Flasche Weißwein schon für 1,09 Euro.

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100 Zahnstocher kosten insgesamt 11 Cent, 5 Paar Herren-Sportsocken gerade mal 1,71 Euro und neun Kilo Waschpulver gibt es für unschlagbare 3,90 Euro.

Konkurrenzlos ist auch der Preis für die angebotene Biersorte Einsiedler Erzgebirgsbräu. Den Kasten mit 20 0,5-Liter-Flaschen gibt es für 4,80 Euro zzgl. Pfand.

Anfang Februar 2019 stehen Kunden vor geschlossenen Mere-Türen. Der Discounter musste schließen, weil keine Lieferungen mehr eingetroffen waren.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Wocheneinkauf ist nach wie vor also nicht möglich. Wer bei Haushaltswaren, Säften oder Putzutensilien aber sparen will und keinen Wert auf Marken legt, wird im Mere-Markt sicher fündig.

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