Islam-Gemeinde empfiehlt, widerspenstige Ehefrauen zu schlagen

München - Das Islamische Zentrum München (IZM) empfiehlt auf seiner Homepage, "widerspenstige" Ehefrauen zu schlagen. Das Schlagen habe dabei aber eher einen "symbolischen Charakter". Stadträte sind schockiert.

Das Islamische Zentrum München beruft sich bei seiner Empfehlung auf den Koran. (Symbolbild)  © DPA

Das Islamische Zentrum München erklärt auf seiner Homepage den Koran. Unter dem Punkt "Frau und Familie im Islam" gibt die Gemeinde eine Empfehlung zu der Frage: "Darf ein muslimischer Mann seine Frau schlagen?"

Dass diese Frage überhaupt geklärt werden muss, ist erschreckend genug. Doch die Antwort der Gemeinde ist noch schockierender.

So soll der Mann der Webseite nach bei einer "in größeren Schwierigkeiten steckenden Ehe" oder einer widerspenstigen Ehefrau diese drei Schritte auf jeden Fall einhalten: Ermahnung, Trennung im Ehebett und Schlagen.

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Weiter heißt es, dass das Schlagen "eher einen symbolischen Charakter" habe. Die Gemeinde beruft sich bei seinen Erklärungen auf den Koran.

Der Bayerische Rundfunk, der zuerst über diese erschreckenden Empfehlungen berichtete, sprach mit einer Pädagogin, die in einer Anlaufstelle für misshandelte Frauen arbeitet.

Der Expertin nach haben solche Veröffentlichungen gefährliche Folgen, vor allem für muslimische Kinder. Jungs würden dadurch zu Gewalttätern heranwachsen, da Gewalt als legitimes Mittel gelehrt wird.

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Stadträte sind schockiert

Stadträte sind empört über die Lehren des IZM. (Symbolbild)  © DPA

Die Münchner Stadträte sind schockiert über die Einträge auf der Webseite der großen Islam-Gemeinde.

"Wenn das IZM propagiert, Gewalt sei ein legitimes Mittel zur Lösung von Ehekonflikten, widerspricht das fundamental den Werten unserer Gesellschaft. Aufrufe zu Gewalt haben in unserer Gesellschaft keinen Platz", sagte SPD-Stadtrat Cumali Naz gegenüber dem BR.

Die integrationspolitische Sprecherin der CSU-Stadtfraktion, Evelyne Menges, fordert, dass diese "gewaltverherrlichende Inhalte" gelöscht werden. Sie würde sich wünschen, "dass dort stattdessen ein Text mit klarer inhaltlicher Distanzierung von jeglicher Form der Gewalt erscheint."

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Linken-Stadtrat Cetin Oraner hält die Inhalte auf der Webseite des IZM für äußerst gefährlich. Sie seien nicht mit unseren Grundwerten und Menschenrechten vereinbar. "Kinder und Jugendliche werden in den Münchner-Moscheen in den sogenannten Koran-Kursen damit indoktriniert", so der Linken-Politiker.

Illegal sind solche Texte nicht, wie der BR auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft München I erfuhr. Die Empfehlungen erfüllten keinen Straftatbestand, da nicht konkret zur Begehung einer Straftat aufgerufen werde.

Der Verband Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG) entsprang dem IZM. Konfrontiert mit den Passagen auf der Webseite teilte die DMG-Geschäftsführung mit, dass man die entsprechenden Inhalte überarbeiten wolle. Das könne jedoch noch bis zu zwei Wochen dauern.

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