Bayern-Trainer Tuchel kontert Hoeneß' Kritik: "So weit an der Realität vorbei"

München - Die überraschende Kritik von Uli Hoeneß (72) an der Arbeit von Thomas Tuchel (50) mit jungen Spielern beim FC Bayern kommt beim Coach gar nicht gut an. Dieser reagiert vor dem Kracher gegen Real Madrid sichtlich angefasst.

Thomas Tuchel (50) und Uli Hoeneß (72, r.) haben offenbar durchaus andere Ansichten, wenn es um die Arbeit mit jungen Spielern geht.  © David Inderlied/dpa

Tuchel hat dem Ehrenpräsidenten der Münchner nach dessen Worten vehement widersprochen.

"Da habe ich sehr wenig Verständnis für. Ich find's absolut haltlos, aber okay", sagte der 50-Jährige am heutigen Samstag vor dem Spiel seiner Bayern in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt bei "Sky".

Und weiter: "Das ist so weit an der Realität vorbei, dass ich eigentlich gar nicht darauf reagiert hätte, wenn es nicht von Uli Hoeneß gekommen wäre."

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Hoeneß (72) war von einem Podiumsgespräch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit der kernigen Aussage zitiert worden, Tuchel habe "eine andere Einstellung". Denn: "Er meint nicht, dass er einen [Alphonso] Davies (23), [Aleksandar] Pavlovic (19) oder [Jamal] Musiala (21) verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen."

Hoeneß wiederum meinte, "man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben".

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FC Bayern: Thomas Tuchel nach Worten von Uli Hoeneß in "Trainer-Ehre" verletzt

Thomas Tuchel (50) hat sich deutlich geäußert.  © Uwe Anspach/dpa

Tuchel, der die Münchner im Sommer verlassen muss, reagierte sichtlich angefasst auf die Kritik.

Diese sei dermaßen "meilenweit" an der Realität vorbei, dass er überhaupt nicht wisse, wie er darauf antworten solle. Zumal die Bayern am kommenden Dienstag im Hinspiel des Halbfinals der Champions League gegen die Königlichen stark gefordert sind.

Dadurch bekomme die geäußerte Kritik zusätzlich "ein bisschen eine andere Note", erklärte Tuchel.

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Hoeneß' Worte würden sein "tiefstes Verständnis" als Trainer ankratzen, sagte Tuchel und zählte aus seinen Stationen beim 1. FSV Mainz 05, bei Borussia Dortmund, bei Paris Saint-Germain und beim FC Chelsea beispielhaft Namen von zu jener Zeit vielen jungen Spielern auf, die er und sein Trainerteam entsprechend gefördert hätten.

Er sei "ein bisschen" in seiner "Trainer-Ehre" verletzt, so Tuchel. "Wenn wir was nachgewiesen haben im Trainerteam in den letzten 15 Jahren", dann sei es, dass "junge Spieler immer einen Platz" im Training und natürlich im Spiel hätten.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Bayer 04 Leverkusen 34 89:24 90
2 VfB Stuttgart 34 78:39 73
3 FC Bayern München 34 94:45 72
4 RB Leipzig 34 77:39 65
5 Borussia Dortmund 34 68:43 63
6 Eintracht Frankfurt 34 51:50 47
7 TSG 1899 Hoffenheim 34 66:66 46
8 1. FC Heidenheim 1846 34 50:55 42
9 SV Werder Bremen 34 48:54 42
10 SC Freiburg 34 45:58 42
11 FC Augsburg 34 50:60 39
12 VfL Wolfsburg 34 41:56 37
13 1. FSV Mainz 05 34 39:51 35
14 Borussia Mönchengladbach 34 56:67 34
15 1. FC Union Berlin 34 33:58 33
16 VfL Bochum 1848 34 42:74 33
17 1. FC Köln 34 28:60 27
18 SV Darmstadt 98 34 30:86 17

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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