Geiles Offensiv-Spektakel: RB Leipzig gewinnt wildes Duell auch in Köln nicht

Köln - Wohl dem, der dieses Spektakel live miterleben durfte! Der 1. FC Köln und RB Leipzig haben den Zuschauern am Samstagabend einen wilden Ritt mit unzähligen Torchancen geboten und sich letztlich gerecht 1:1 (0:0) getrennt. Vor allem den Sachsen brachte das aber nichts.

Mit 25.000 zugelassenen Zuschauern war das Kölner Rhein-Energie-Stadion zwar nur zur Hälfte gefüllt, sie sorgten aber für eine fantastische Stimmung, die sich auf den Platz übertrug.  © Picture Point/Roger Petzsche

Vor 25.000 Zuschauern und Bundestrainer Hansi Flick im Rhein-Energie-Stadion gelang Anthony Modeste das 1:0 für Köln (64. Minute), bevor Amadou Haidara ausglich (1:1/71.).

Steffen Baumgart wechselte im Vergleich zum 1:1 beim SC Freiburg vierfach: Luca Kilian, Ellyes Skhiri, Ondrej Duda und Jan Thielmann starteten für Jorge Meré, Salih Özcan, Sebastian Andersson (alle Bank) und Florian Kainz (Gelb-Rot-Sperre).

Sogar fünf Veränderungen nahm Jesse Marsch nach dem 3:6 bei Manchester City vor: Mohamed Simakan, Josko Gvardiol, Haidara, Kevin Kampl und Dominik Szoboszlai verdrängten Angelino, Nordi Mukiele, Tyler Adams, Konrad Laimer und Emil Forsberg wieder auf die Bank.

Kampfbetont und auf dem Gaspedal stehend gingen die Kontrahenten ins Match und erspielten sich schon in der Anfangsphase mehrfach gefährliche Chancen.

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In der 5. Minute klingelte es direkt. Bei einem Tempo-Konter setzte sich Christopher Nkunku gegen Rafael Czichos durch, passte rüber zu Dani Olmo, der direkt weiter zu Szoboszlai gab. Der Ungar traf, stand aber zuvor im Abseits (5.).

Drei Zeigerumdrehungen später umkurvte Nkunku Benno Schmitz, zog in die Mitte, legte sich den Ball auf den rechten Fuß, traf aber nur den Pfosten - Timo Horn wäre geschlagen gewesen (8.).

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Kölns Keeper Timo Horn (blaues Trikot) musste in der ersten Halbzeit mehrmals brenzlige Situationen entschärfen.  © Picture Point/Roger Petzsche

Startelf des 1. FC Köln gegen RB Leipzig

So ging RB Leipzig beim 1. FC Köln ins Match

Wildes Duell zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig setzt sich fort

Kein Durchkommen für Dani Olmo (2.v.r.) gegen Ellyes Skhiri (r.).  © Marius Becker/dpa

Und es ging munter weiter. Diesmal kombinierten sich die Kölner vor Leipzigs Kasten, Schmitz passte quer zu Duda, dessen traumhafte Direktabnahme ebenfalls nur an den Pfosten klatschte (11.).

Haidara prüfte Horn wenig später aus 18 Metern, der zur Ecke klärte (14.). Szoboszlai scheiterte mit seinem 20-Meter-Hammer ebenfalls am Schlussmann (17.), sein nächster Versuch wurde von Czichos' Rücken zu einer weiteren Ecke abgefälscht (25.).

Eine Verletzungsunterbrechung von André Silva ließ die Akteure kurz durchschnaufen. Doch direkt danach wurde wieder früh gepresst, das Tempo angezogen und hart in Zweikämpfe gegangen. Langweilig war es hier zu keinem Zeitpunkt.

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Zwar war der Effzeh insgesamt öfter in der Abwehr gefordert, die Geißböcke konnten sich aber auch immer wieder selbst in aussichtsreiche Positionen bringen.

So auch in der 37. Minute, als ein langer Pass in die Spitze Anthony Modeste fand. Er war auf und davon, legte maßgerecht quer für Mark Uth auf, der locker einschob. Doch wieder wurde (zu Recht) auf Abseits entschieden.

Anthony Modeste hadert erst und trifft dann, auf drittes Abseitstor folgt der Leipziger Ausgleich

Anthony Modestes zweites Tor zählte erst wieder nicht und dann doch.  © Marius Becker/dpa

Durchgang zwei begann, wie der erste endete: Erst zielte Leipzigs Lukas Klostermann daneben, nachdem die Gastgeber das Leder nach einer Ecke nicht aus der Box bekamen (48.). Auf der Gegenseite war Péter Gulácsi gegen Duda gefordert, parierte stark (48.).

Und dann wieder Modeste: Nach dem vierten Kölner Eckstoß nickte der Franzose daneben (49.). In der nächsten Szene traf er nach Duda-Vorlage, doch wieder stand er im Abseits (50.).

Doch er gab nicht auf und wurde belohnt: Modeste versenkte nach Uth-Pass unhaltbar für Gulácsi, Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied auf Foul von Uth an Simakan. Die Szene sah sich Brych noch einmal an und gab den Treffer nach drei Minuten - 1:0 für den FC (54.).

RB schob sich aber unermüdlich an, scheinbar mit Erfolg: Nkunku nahm im Sechzehner drei Kölner aus, Forsberg schnappte sich den Ball und schlenzte ihn rein (66.). Auch der Schwede stand aber zuvor in der verbotenen Zone, der Ausgleich zählte nicht.

Fünf Minuten später war es aber soweit: Szoboszlai brachte Leipzigs sechste Ecke an den kurzen Pfosten, wo sich Haidara durchsetzte und einköpfte - 1:1 (71.).

Der Vorjahres-Vizemeister hatte noch mehr Körner, drängte auf den Siegtreffer. Doch auch Yussuf Poulsens strammen Versuch klärte Horn sensationell (81.). Der Stürmer chippte später auf Szoboszlai im Zentrum, dessen Heber der Keeper ebenfalls nicht passieren ließ (90.).

Andersson und Duda scheiterten in einer Co-Produktion noch an Gulácsi, dann war Schluss (90.+3).

Es blieb beim durchaus gerechten Remis, durch den Köln auf Platz sechs sprang und RB auf die 13 abrutschte.

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Der Ausgleich: Amadou Haidara (verdeckt) köpft zum 1:1 ein.  © Picture Point/Roger Petzsche
Haidara feierte an der Eckfahne, die Kölner Auswechselspieler gratulierten nicht.  © Marius Becker/dpa

RB hat nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Hertha BSC wieder Heimrecht. Zeitgleich geht's für den FC bei Eintracht Frankfurt um die nächsten Punkte.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Bayer 04 Leverkusen 31 77:22 81
2 FC Bayern München 32 90:41 69
3 VfB Stuttgart 32 73:39 67
4 RB Leipzig 32 74:36 63
5 Borussia Dortmund 32 64:40 60
6 Eintracht Frankfurt 31 47:42 45
7 SC Freiburg 32 43:55 41
8 TSG 1899 Hoffenheim 32 56:64 40
9 FC Augsburg 32 49:57 39
10 SV Werder Bremen 32 43:52 38
11 1. FC Heidenheim 1846 31 44:52 37
12 VfL Wolfsburg 32 40:51 37
13 Borussia Mönchengladbach 32 55:62 33
14 1. FC Union Berlin 31 26:50 30
15 VfL Bochum 1848 31 37:62 30
16 1. FSV Mainz 05 31 32:49 28
17 1. FC Köln 32 24:54 24
18 SV Darmstadt 98 32 30:76 17

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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