ARD: Verfault ein 8-jähriger Junge in Erdloch?
Von Björn Strauss
ARD - "Im Abgrund": Es ist grau, trist, dramatisch. Nicht nur die trüb-herbstliche Stimmung, die im gesamten Samstagskrimi im Ersten in kühlen Brauntönen durch den Thriller wabert, schnürt dem Zuschauer die Luft ab - die düstere Handlung über einen Kindermörder ist schockierend - bis zum üblen Finale!

Hat jeder eine zweite Chance verdient oder nicht?
Für Ermittler Wallat nicht! Und schon gar nicht der Kindermörder Hagenow. 15 Jahre saß dieser wegen Totschlags im Knast. Mehr ließ das Gesetz nicht zu - obwohl er weiterhin als sehr gefährlich gilt.
Hier setzen die Kommissare an, überwachen den Totschläger rund um die Uhr.
Nur kurze Zeit, nachdem der Ex-Häftling in einer Kleinstadt bei einem Pfarrer seine "zweite Chance" erhält, verschwindet erneut ein kleiner Junge.
Wie kann man den Psychopathen überführen - falls er es war?
Sind Selbstjustiz und Folter Möglichkeiten, die Wahrheit ans Licht (im wahrsten Sinne) zu bringen?

Düster und spannend greift der ARD-Krimi die Frage nach Schuld auf

Zum Inhalt: Kommissar Wallat (sehr gut: Peter Kurth, 63, "Berlin Babylon") hat die Leitung über das LKA-Team, das potenzielle Wiederholungstäter überwacht. Sein "inoffizieller Auftrag" passt allerdings in kein Diensthandbuch: Wallat soll Hagenow (Tobias Moretti, 61, als Täter ist grandios!) - natürlich rechtzeitig - auf frischer Tat ertappen, um ihn hinter Gitter zu bringen. Diesmal für immer!
Das LKA-Team observiert Hagenow rund um die Uhr. Nur einmal wird er aus den Augen verloren.
Der nächste Albtraum beginnt: Max, der achtjährige Sohn der Haushälterin, ist spurlos verschwunden.
Kann er gerettet werden? Die Methoden, die das LKA (heimlich) anwendet, sind fragwürdig, für den Zuschauer aber durchaus nachvollziehbar ...
Die Hoffnung, dass der Junge noch am Leben ist, aber nur sehr wenig Zeit bleibt, um ihn zu retten, ist groß und der Antrieb für Wallat.

TIPP: Samstag (20.15 Uhr) in der ARD. Oder in der >> ARD Mediathek zu sehen.
Titelfoto: ARD Degeto/Boris Laewen