Ende einer Ära: Autozulieferer Allgaier stellt Betrieb ein
Von Oliver Schmale
Uhingen - Das Aus für den insolventen Autozulieferer Allgaier ist schon länger besiegelt: Am Stammsitz in Uhingen läuft der Betrieb nur noch bis Ende des Jahres, wie ein Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Pluta mitteilte.
Zurzeit arbeiteten noch rund 600 Mitarbeiter im Unternehmen. Bis Mitte kommenden Jahres werde noch eine kleine Mannschaft in der Verwaltung an Bord sein, die sich um die Abwicklung kümmere.
Die große Mehrheit der Mitarbeiter wird in eine Transfergesellschaft wechseln. Sie soll bei der Suche nach einer neuen Tätigkeit unterstützen. Es gibt einen Sozialplan und Interessenausgleich, die im Frühjahr abgeschlossen wurden.
Pluta sagte: "Wir haben aus der schwierigen Situation die bestmögliche Lösung für die Mitarbeiter herausgeholt." Der Rechtsanwalt ist Insolvenzverwalter der Allgaier Automotive GmbH. Diese stellt Karosserieteile her und war die größte Gesellschaft der Allgaier-Gruppe.
Den Insolvenzantrag stellte der Autozulieferer im Juni 2023. Einzelne Unternehmen der Gruppe sind danach bereits verkauft worden. Der Betrieb ist durch bestehende Aufträge bis Ende 2025 gesichert.
Riesiges Allgaier-Grundstück soll verkauft werden
Ein potenzieller Investor für den Allgaier-Hauptstandort in Uhingen (Kreis Göppingen) war in der Vergangenheit abgesprungen.
Das rund 120.000 Quadratmeter große Allgaier-Grundstück mit etwa 85.000 Quadratmetern Gebäudeflächen soll verkauft werden.
Die Familie des früheren Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt (87) war lange Hauptanteilseigner des Autozulieferers. 2022 verkaufte sie Allgaier mehrheitlich an die chinesische Westron Group.
Westron hatte Hundt vorgeworfen, die Insolvenz durch das Auftreten in Preisverhandlungen mit verursacht zu haben.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa

