Freiburg bietet Aufnahme von Kindern aus Gaza an - doch ist es umsetzbar?

Von Christian Böhmer

Freiburg - Wie einige andere Städte zeigt sich auch Freiburg bereit, hilfsbedürftige Kinder aus Gaza und Israel aufzunehmen.

Besonders schutzbedürftige oder traumatisierte Kinder aus Gaza sollen in der Universitätsstadt aufgenommen werden. (Symbolbild)
Besonders schutzbedürftige oder traumatisierte Kinder aus Gaza sollen in der Universitätsstadt aufgenommen werden. (Symbolbild)  © Vadim Ghirda/AP/dpa

"Die Bilder aus der Region und das Leid der Menschen sind furchtbar", erklärte Oberbürgermeister Martin Horn (40). Für Einzelheiten eines möglichen Vorgehens der südbadischen Kommune sei es aber noch zu früh, denn das Bundesinnenministerium müsse eine Aufnahme von Menschen aus humanitären Gründen billigen.

Hannover, Düsseldorf und Bonn hatten in den vergangenen Tagen bereits angekündigt, Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen zu wollen, die besonders schutzbedürftig oder traumatisiert sind.

Dafür wäre aber politische Unterstützung von Bundesseite nötig: für Einreiseverfahren, Auswahl und medizinische Koordination. Bundesinnenministerium und Kanzleramt hatten sich zurückhaltend dazu geäußert. Es gibt Zweifel an der Umsetzbarkeit.

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In einem Schreiben an Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) und Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) baten die Oberbürgermeister dieser drei Städte sowie von Leipzig und Kiel um Hilfe.

Rathauschef: Freiburg nahm schon Jesiden auf

Martin Horn (40, parteilos) signalisiert Hilfsbereitschaft.
Martin Horn (40, parteilos) signalisiert Hilfsbereitschaft.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Der parteilose Freiburger Rathauschef verwies laut einer Mitteilung darauf, dass vor zehn Jahren jesidische Frauen und Kinder in der Kommune Schutz fanden. Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit. Der Bundestag hatte im Jahr 2023 Verbrechen der Terrormiliz IS im Jahr 2014 an den Jesidinnen und Jesiden als Völkermord anerkannt.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine 2022 bot Freiburg der Mitteilung zufolge einem Kinderheim Zuflucht. Freiburg gehört zudem zum Bündnis "Städte sicherer Häfen".

Titelfoto: Vadim Ghirda/AP/dpa

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