Kein bezahlbarer Wohnraum im Südwesten: 192.000 Wohnungen fehlen

Von Oliver Schmale

Stuttgart - Der Wohnungsmarkt in Baden-Württemberg ist einer Studie zufolge fast im ganzen Land sehr angespannt: Aktuell fehlen 192.000 Wohnungen im Südwesten.

Die Wohnungsmärkte im Südwesten stehen unter Druck. (Symbolbild)
Die Wohnungsmärkte im Südwesten stehen unter Druck. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

In 41 von 44 Stadt- und Landkreisen herrscht demnach ein Defizit oder starker Mangel an Wohnraum, wie das Pestel-Institut im Auftrag von sieben Verbänden der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen ermittelte.

Nur in den Landkreisen Tübingen, Calw und Freudenstadt gelte der Markt derzeit als einigermaßen ausgeglichen.

Der Chef des Pestel-Instituts, Matthias Günter, sagte, die Wohnungsmärkte im Land stünden unter enormem Druck. Der Neubau reiche schon seit Jahren nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken. Selbst stabile Baugenehmigungszahlen würden heute nicht reichen.

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Im Südwesten gibt es der Studie zufolge zu wenig günstigen Wohnraum. Ende vergangenen Jahres gab es gut 2,6 Millionen vermietete Wohnungen.

Ein ausreichendes Angebot sei nach Ansicht von Experten ausschließlich im oberen und obersten Preisbereich vorhanden.

Auch in der Landeshauptstadt Stuttgart fehlt es an Wohnraum. (Symbolbild)
Auch in der Landeshauptstadt Stuttgart fehlt es an Wohnraum. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Günstige Wohnungen sind rar

Angesichts der Mietsteigerungen der letzten Jahre fehlen vor allem bezahlbare Wohnungen im Preisbereich zwischen 8 und 10 Euro pro Quadratmeter netto-kalt.

Der Wohnungsmangel hat viele Ursachen: Die Einwohnerzahl im Land ist seit 2010 um 7,2 Prozent auf 11,2 Millionen Menschen gewachsen. Die Zahl der privaten Haushalte sogar um fast elf Prozent, wie aus der Erhebung weiter hervorgeht.

Ursache des Wohnungsnotstands ist nicht nur Zuwanderung, sondern gleichfalls die sinkende Haushaltsgröße: Immer mehr Menschen leben allein, während gleichzeitig die Wohnfläche pro Kopf weiter gestiegen ist.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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