Trotz mehrerer Strafen: Falsche Lehrerin unterrichtet jahrelang und kassiert 150.000 Euro
Heidelberg - In deutschen Schulen herrscht chronischer Lehrermangel. Eine 41-Jährige hat dies schamlos ausgenutzt und jahrelang als falsche Lehrerin Kinder unterrichtet! Nun sitzt die Dame in Untersuchungshaft.

Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg mitteilte, wurde die Frau bereits 2021 in Rheinland-Pfalz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, da sie sich mit gefälschten Universitätsabschlüssen den Zugang zum Referendariat erschlichen hatte.
Ermittlungen ergaben, dass die Täterin trotzdem von 2021 bis 2024 an einer Privatschule in Heidelberg angestellt war und dort satte 143.000 Euro Gehalt sowie Rentenbeiträge kassiert haben soll.
Ende 2023 folgte in Heidelberg eine weitere Bewährungsstrafe wegen Urkundenfälschung. Doch erst 2024 kündigte ihr die Schule, da ihr vorgeworfen wurde, Krankmeldungen gefälscht und Gelder der Schüler veruntreut zu haben.
Ein Grund zum Aufhören war das aber nicht: Im Oktober 2024 habe die Schwindlerin mit gefälschten Gehaltsnachweisen der Privatschule versucht, ein Darlehen über 25.000 Euro bei der Targobank AG zu bekommen.
Die Bank bemerkte den Betrug und erstattete eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg.
41-Jährige will Unfall anzeigen und wird geschnappt

Um ihre kriminellen Machenschaften fortzusetzen, zog die falsche Lehrerin ins Saarland und bekam im Januar 2025 erneut eine Anstellung an einer Privatschule.
Ihre fehlende Qualifikation wurde im April entdeckt, es folgte die fristlose Kündigung. In dieser Zeit soll die Dame sich über 7000 Euro Gehalt in die Tasche gesteckt haben.
Am 19. September erließ das Amtsgericht Heidelberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr. Zudem folgte ein Vermögensarrest in Höhe der ergaunerten 150.000 Euro.
Nur sechs Tage später wollte die 41-Jährige bei der Polizei in Rheinland-Pfalz einen Unfall anzeigen.
Doch die Beamten entdeckten die Fahndung - es klickten die Handschellen.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa