Besorgniserregende Zahlen: So viele Polizeikräfte wurden 2024 im Dienst verletzt

Von Marco Hadem

München - Fast 3000 Polizistinnen und Polizisten sind im vergangenen Jahr in Bayern durch Angriffe verletzt worden.

Polizeikräfte müssen im Einsatz auf alles gefasst sein.  © Sven Hoppe/dpa

Das ist der zweithöchste Wert seit dem Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2010 und geht aus dem aktuellen Lagebild zur Gewalt gegen Polizisten hervor, welches an diesem Mittwoch in München vorgestellt werden soll. 14 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte mussten demnach 2024 sogar wegen schwerer Verletzungen stationär behandelt werden.

Seit Jahren beklagen Polizeibeamte auch in Bayern eine steigende Gewaltbereitschaft gegen ihre Person und eine sinkende Hemmschwelle in der Bevölkerung, die eben auch vor Attacken gegen Einsatzkräfte nicht mehr zurückschrecken.

Mit insgesamt 3050 Verletzten erreichte die traurige Bilanz im Jahr 2023 ihren bisherigen Höchstwert.

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Dies ist kein bayerisches Phänomen!

Sowohl in anderen Bundesländern als auch im Ausland zeichnen sich lange ähnliche Entwicklungen ab. Für großes Aufsehen sorgte etwa im vergangenen Jahr der Fall eines getöteten Polizisten durch eine Messerattacke in Mannheim.

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Politik versucht die Polizeikräfte durch rigorose Verfolgung und Verurteilung der Täter zu schützen

Eine rigorose Strafverfolgung in Bayern soll helfen, bislang hält sich der Effekt allerdings in Grenzen. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Zu den Fällen körperlicher Gewalt zählten Raub, Körperverletzung, Widerstand oder tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Allerdings sind auch Beleidigungen schon äußerst lange ein Problem.

Im Freistaat (wie auch anderswo) versucht die Politik, die Polizistinnen und Polizisten durch eine rigorose Verfolgung und Verurteilung der Täter besser zu schützen - die neuesten Zahlen belegen aber, dass es bisher noch keine nennenswerte Trendumkehr gibt. Nicht selten sind bei den Tätern darüber hinaus Alkohol und Drogen im Spiel.

Das Lagebild liefert dabei nicht nur eine konkrete Auflistung der jeweiligen Straftaten, es zeigt auch auf, in welchen Polizeipräsidien die Beamten besonders großen Gefahren ausgesetzt waren.

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Im Jahr 2023 war dies in Bayern etwa in Augsburg der Fall. Dort lag die sogenannte Häufigkeitszahl - berechnet nach der Formel Fälle mal 100.000 geteilt durch Einwohnerzahl - 2023 bei 184. In Traunstein lag sie bei 179, in Hof bei 178.

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