Mehr als jeder Dritte verdient in Vollzeit unter 3500 Euro
Von Elke Richter
München/Berlin - Mehr als ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten in Bayern verdient brutto weniger als 3500 Euro.
Alles in Kürze
- Mehr als ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten in Bayern verdient unter 3500 Euro.
- 17,8 Prozent verdienen weniger als 2750 Euro.
- Bayern liegt unter dem westdeutschen Durchschnitt von 38,9 Prozent.
- In Ostdeutschland verdient mehr als jeder Zweite unter 3500 Euro.
- Bundesweit verdienen 41,6 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten unter 3500 Euro.

Dies geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage des Linken-Politikers Dietmar Bartsch (67) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Demnach verdienten zum Stichtag an Silvester 2023 exakt 17,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Freistaat weniger als 2750 Euro.
Unter 3500 Euro verdienten – die niedrigere Einkommensgruppe eingeschlossen – 38,0 Prozent. In Summe waren dies 3,85 Millionen Menschen.
Bayern liegt damit nur minimal unter dem Durchschnitt in Westdeutschland mit 38,9 Prozent. Spitzenreiter unter den Flächenländern ist Baden-Württemberg mit 33,6 Prozent.
Dieser Wert wird noch übertroffen vom Stadtstaat Hamburg mit 31,7 Prozent. Der westdeutsche Schnitt für den Anteil Vollzeitbeschäftigter mit einem Entgelt von unter 2750 Euro liegt derweil bei 18,9 Prozent.
Lage in Ostdeutschland zieht den Bundesschnitt nach unten

Auch hier haben Hamburg (15,4 Prozent) und Baden-Württemberg (15,8 Prozent) die Nase vorn.
In den ostdeutschen Ländern ist die Situation mit Ausnahme der Hauptstadt Berlin (wie Bayern 38,0 Prozent) gänzlich anders.
Im Schnitt verdienten dort 54,4 Prozent weniger als 3500 Euro brutto, also mehr als jeder Zweite.
30,4 Prozent der Vollzeitbeschäftigten und damit ein knappes Drittel bekamen sogar weniger als 2750 Euro pro Monat überwiesen.
Bundesweit verdienten Ende 2023 20,9 Prozent unter 2.750 Euro und 41,6 Prozent unter 3500 Euro. Daten für das Jahr 2024 liegen dem Ministerium zufolge noch nicht vor. Dessen Statistik umfasst alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten der sogenannten Kerngruppe
Auszubildende, die Tätigkeiten in Behindertenwerkstätten oder im Rahmen von Freiwilligendiensten sowie der Jugendhilfe sind dabei nicht berücksichtigt.
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