Mehr als jeder Dritte verdient in Vollzeit unter 3500 Euro

Von Elke Richter

München/Berlin - Mehr als ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten in Bayern verdient brutto weniger als 3500 Euro.

Der Politiker Dietmar Bartsch (67, Linke) wollte vom Arbeitsministerium wissen, wie viel die Menschen der Länder überhaupt verdienen.
Der Politiker Dietmar Bartsch (67, Linke) wollte vom Arbeitsministerium wissen, wie viel die Menschen der Länder überhaupt verdienen.  © Malin Wunderlich/dpa

Dies geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage des Linken-Politikers Dietmar Bartsch (67) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach verdienten zum Stichtag an Silvester 2023 exakt 17,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Freistaat weniger als 2750 Euro.

Unter 3500 Euro verdienten – die niedrigere Einkommensgruppe eingeschlossen – 38,0 Prozent. In Summe waren dies 3,85 Millionen Menschen.

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Bayern liegt damit nur minimal unter dem Durchschnitt in Westdeutschland mit 38,9 Prozent. Spitzenreiter unter den Flächenländern ist Baden-Württemberg mit 33,6 Prozent.

Dieser Wert wird noch übertroffen vom Stadtstaat Hamburg mit 31,7 Prozent. Der westdeutsche Schnitt für den Anteil Vollzeitbeschäftigter mit einem Entgelt von unter 2750 Euro liegt derweil bei 18,9 Prozent.

Lage in Ostdeutschland zieht den Bundesschnitt nach unten

3,85 Millionen Menschen in Bayern verdienen weniger als 3500 Euro brutto.
3,85 Millionen Menschen in Bayern verdienen weniger als 3500 Euro brutto.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Auch hier haben Hamburg (15,4 Prozent) und Baden-Württemberg (15,8 Prozent) die Nase vorn.

In den ostdeutschen Ländern ist die Situation mit Ausnahme der Hauptstadt Berlin (wie Bayern 38,0 Prozent) gänzlich anders.

Im Schnitt verdienten dort 54,4 Prozent weniger als 3500 Euro brutto, also mehr als jeder Zweite.

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30,4 Prozent der Vollzeitbeschäftigten und damit ein knappes Drittel bekamen sogar weniger als 2750 Euro pro Monat überwiesen.

Bundesweit verdienten Ende 2023 20,9 Prozent unter 2.750 Euro und 41,6 Prozent unter 3500 Euro. Daten für das Jahr 2024 liegen dem Ministerium zufolge noch nicht vor. Dessen Statistik umfasst alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten der sogenannten Kerngruppe

Auszubildende, die Tätigkeiten in Behindertenwerkstätten oder im Rahmen von Freiwilligendiensten sowie der Jugendhilfe sind dabei nicht berücksichtigt.

Titelfoto: Montage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa + Malin Wunderlich/dpa

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