Stiftung schlägt Alarm: So lange muss man in Bayern auf eine Niere warten

Von Christoph Trost und Dörthe Hein

München - Die Zahl der Organspenden in Bayern stagniert - nach einem deutlichen Plus 2024 ist sie nun eher wieder leicht rückläufig.

In Bayern warten mehr als 1000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. (Symbolbild)
In Bayern warten mehr als 1000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Von Januar bis August dieses Jahres wurden im Freistaat 306 Organe gespendet, wie aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht. Im jeweiligen Vergleichszeitraum 2023 waren 254 und 2024 dann 320 Organe in Bayern entnommen und später bundesweit oder im Ausland transplantiert worden. Lebendspenden werden in dieser Statistik nicht mit erfasst.

Die Zahl der in Bayern transplantierten Organe lag zuletzt weiter etwas höher als die Zahl der hier gespendeten Organe: In den ersten acht Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Übertragungen auf 365, in den Vorjahreszeiträumen 2023 und 2024 waren es 320 beziehungsweise 345 gewesen.

Allerdings warten nach wie vor deutlich mehr Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Spenderorgan: Bayernweit standen Ende August 1047 Patientinnen und Patienten auf einer entsprechenden Warteliste, wie aus Daten der Vermittlungsstelle Eurotransplant hervorgeht.

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Mit Abstand die meisten von ihnen benötigen demnach eine Niere (797), 101 eine Leber, 101 ein Herz und 52 eine Lunge. 29 Patienten warten demnach auf eine Bauchspeicheldrüse.

Zuletzt wurden in Bayern rund 300 Organe gespendet. (Symbolbild)
Zuletzt wurden in Bayern rund 300 Organe gespendet. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Die meisten Patienten stehen wegen einer Niere auf der Warteliste

Die Zahlen zeigen, dass deutlich mehr Organspenden nötig wären. Bislang können potenzielle Organspender ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis oder im Organspenderegister dokumentieren.

Die Politik sucht immer wieder nach Lösungen, dem Mangel an Spenderorganen zu begegnen.

Am Freitag brachten Nordrhein-Westfalen und sieben weitere Bundesländer einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein, nach dem künftig alle volljährigen Menschen in Deutschland als Organspender gelten würden, sofern sie dem nicht ausdrücklich widersprochen haben.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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