Autofahrer lässt schwer verletztes Kind (12) nach Unfall einfach liegen

Von Cordula Dieckmann

Schrobenhausen - Ein unbekannter Autofahrer hat in Schrobenhausen einen zwölfjährigen Radfahrer am Montagabend angefahren und lebensgefährlich verletzt am Straßenrand liegen lassen.

Polizisten untersuchen das Fahrrad des Jungen (12) auf Spuren.
Polizisten untersuchen das Fahrrad des Jungen (12) auf Spuren.  © vifogra

Nach kritischen Stunden in der Nacht hat sich der Zustand des Kindes offenbar stabilisiert.

"Wir haben berechtigte Hoffnungen, dass es gut ausgeht", sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Gesichert sei das aber nicht. Später teilten die Beamten mit, der Junge sei nach einer Operation in einer Spezialklinik "nach derzeitiger Einschätzung mittlerweile außer Lebensgefahr".

Mit Hochdruck wird nun nach dem Fahrer gesucht. Ein Zeugenaufruf hatte am Morgen erst wenige Hinweise erbracht.

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Nach bisherigen Ermittlungen wollte der Zwölfjährige am Montagabend im Ortsteil Mühlried (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) mit seinem Fahrrad eine Straße überqueren, als von links mit hoher Geschwindigkeit ein Auto kam.

Das Fahrzeug habe das Kind erfasst und rund 40 Meter weit geschleudert, heißt es im Polizeibericht. Der unbekannte Fahrer habe nicht angehalten, sondern sei einfach weitergefahren.

Der Aufprall war aber so laut, dass Anwohner aufmerksam wurden und auf die Straße kamen. Dort fanden sie den schwer verletzten Buben und kümmerten sich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um ihn.

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Die Polizei sperrte den Unfallort im Ortsteil Mühlried ab.
Die Polizei sperrte den Unfallort im Ortsteil Mühlried ab.  © vifogra

Mit einem Hubschrauber wurde der Zwölfjährige in eine Spezialklinik geflogen. Die Staatsanwaltschaft gab ein Gutachten in Auftrag, um den Hergang des Unfalls zu klären.

Die Polizei sucht nach Zeugen, die ein sehr helles, großes Auto gesehen haben, einen SUV oder einen Kombi. Hinweise auf Teile des Kennzeichens werden nach Angaben der Ermittler noch ausgewertet. Der Unfallort ist dem Polizeisprecher zufolge keine Durchgangsstraße.

Die Polizei geht deshalb davon aus, dass der Fahrer einen Bezug zur Region habe und dort vielleicht auch regelmäßig unterwegs sei.

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Hilfreich seien auch Hinweise auf Autos mit einem frischen Schaden am Kühler, der Motorhaube oder der Frontscheibe.

Titelfoto: vifogra

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