Alarm in Berlin! Sirenen heulen nach 30 Jahren wieder
Von Marion van der Kraats, Andreas Rabenstein, Stefan Kruse
Berlin - Am bundesweiten Warntag haben in Berlin zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren wieder Warnsirenen geheult.

Um 11 Uhr waren die in den vergangenen Jahren neu aufgestellten Sirenen mit einem an- und abschwellenden Ton eine Minute lang zu hören. Um 11.45 Uhr wurde mit einem einminütigen Dauerton das Signal zur Entwarnung gegeben.
Die neuen bislang etwas mehr als 200 Berliner Sirenen waren je nach Wohnort allerdings in sehr unterschiedlicher Lautstärke zu hören. Entsprechend war die Hörbarkeit nicht überall gut. Bei geschlossenen Fenstern waren die langen Töne an manchen Orten kaum zu vernehmen.
Die Sirenen wurden laut Innenverwaltung in den vergangenen Jahren zunächst vorwiegend auf Dächern in der dicht bewohnten Innenstadt und an touristischen Orten aufgestellt. Eigentlich sollte der Aufbau schon vor Jahren abgeschlossen sein, er verzögerte sich aber.
Ziel der Sirenenwarnungen ist es laut Senat, in Notfällen auch nachts Menschen, die ihre Handys auf lautlos gestellt haben und schlafen, zu wecken und warnen zu können. So wurde es kürzlich angekündigt.

Es sollen 450 Sirenen auf den Dächern installiert werden
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zog eine positive Bilanz des Warntages, vor allem im Hinblick auf die Sirenen. "Es waren 220 Sirenen im Stadtgebiet hörbar. Ich bin sehr froh darüber, dass das funktioniert hat", sagte Spranger im Abgeordnetenhaus.
Insgesamt seien bereits 350 Sirenen auf Berlins Dächern angebracht. "Wir werden bis zum Ende des Jahres weitere Sirenen an das Netz bringen", so die Senatorin.
"Wir werden ungefähr 450 auf den Dächern haben und werden sie sehr, sehr schnell auch betriebsbereit haben." 2026 und 2027 sei die Anschaffung weiterer Sirenen geplant.
Erstmeldung am 11. September um 6.05 Uhr, aktualisiert um 13.31 Uhr
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa