Berlin greift durch: Wie es Silvester-Randalierern an den Kragen gehen soll

Von Stefan Kruse und Andreas Heimann

Berlin - Kugelbomben in Menschenmengen, eine Mega-Explosion in Schöneberg, Angriffe auf Einsatzkräfte, brennende Wohnungen - die Bilder sollen sich zum Jahreswechsel nicht wiederholen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (53, CDU) will hart durchgreifen. Der CDU-Politiker kündigt ein konsequentes Vorgehen der Polizei gegen Silvester-Randalierer an.

In Schöneberg hinterließ eine Kugelbombe ihre Spuren.
In Schöneberg hinterließ eine Kugelbombe ihre Spuren.  © Jörg Carstensen/dpa

"Wer Krawall macht und Straftaten begeht, wird den Rechtsstaat konsequent zu spüren bekommen", sagte Wegner im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Uns ist wichtig: Jeder kann fröhlich feiern, jeder kann Spaß haben. Aber wenn es zu Straftaten kommt, wird die Polizei wie in den vergangenen Jahren sehr konsequent und sehr robust einschreiten."

Die Berliner Polizei bereite sich seit Monaten auf den Einsatz rund um Silvester vor, sei sehr gut aufgestellt und werde im Stadtbild sehr präsent sein. "Wir werden alles unternehmen, damit diese Nacht eine friedliche und fröhliche Silvesternacht wird, in der wir das neue Jahr begrüßen", sagte Wegner.

"Viele Polizistinnen und Polizisten werden im Einsatz sein und dafür sorgen, dass einige wenige Menschen die Silvesternacht nicht für Randale oder schwere Straftaten missbrauchen."

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Wer Kugelbomben oder andere illegale Pyrotechnik in Menschenmengen oder Richtung Polizei und Einsatzkräfte werfe, begehe Straftaten, so Wegner. "Ich hoffe, dass diese Straftaten verhindert werden können."

Sicherheitsbehörden hätten in den vergangenen Wochen schon große Mengen illegaler Pyrotechnik sicherstellen können. "Die Strategie der Polizei geht also auf – und ist eine Warnung an alle, die illegale Pyrotechnik nach Berlin bringen und verkaufen wollen."

Wegner: "Böllerverbot funktioniert nur für ganz Deutschland"

Kai Wegner (53, CDU) kündigt eine harte Linie an.
Kai Wegner (53, CDU) kündigt eine harte Linie an.  © Jörg Carstensen/dpa

Zur Debatte um ein Böllerverbot in Deutschland sagte Wegner: "Ein Böllerverbot funktioniert nur, wenn es ein allgemeines Verkaufsverbot gibt." Ein solches Verbot nur in Berlin hätte aus seiner Sicht zur Folge, dass Menschen Pyrotechnik im Nachbarland Brandenburg kaufen.

"Es müsste also ein Feuerwerksverkaufsverbot in ganz Deutschland geben. Dafür gibt es unter den Bundesländern allerdings keine Mehrheit."

Berlin werbe vor diesem Hintergrund weiter für mehr Regulierung auf Bundes-wie auch auf europäischer Ebene. Wegner erinnerte daran, dass Kugelbomben schon heute verboten seien. "Wir müssen also dafür sorgen, gemeinsam mit unseren europäischen Partnern, dass Kugelbomben und andere illegale Pyrotechnik gar nicht mehr verkauft werden dürfen – egal in welchem Land."

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Alle Jahre wieder gefährden Chaoten in Berlin zum Jahreswechsel andere Menschen mit gefährlichem Feuerwerk, setzen Wohnungen in Brand oder greifen Polizei oder Rettungskräfte mit Böllern an.

In der Silvesternacht 2024/2025 waren mehrere Menschen durch sogenannte Kugelbomben schwer verletzt worden, zudem entstand durch die Wucht der Detonationen teils hoher Sachschaden etwa an Gebäuden. Kugelbomben dürfen eigentlich nur von professionellen Feuerwerkern gekauft und abgeschossen werden.

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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