Heftiges Gewitter über Berlin: S-Bahn-Verkehr schon wieder eingestellt
Von Johannes Kohlstedt, Wilhelm Pischke
Berlin - Da werden Erinnerungen wach. Wie vom Wetterdienst angekündigt ist ein Unwetter über Berlin hinweggezogen.
Alles in Kürze
- Heftiges Gewitter über Berlin
- S-Bahn-Verkehr eingestellt
- Unwetterwarnung für Berlin und Brandenburg
- Sturm mit orkanartigen Böen
- Züge stehen still, U-Bahn als Alternative

Mittlerweile hat sich die Wetterlage wieder beruhigt, für die Pendler aber kommt es wie schon am Montag knüppeldick.
Die S-Bahn hat erneut den kompletten Betrieb eingestellt - und das schon zum zweiten Mal in dieser Woche. Das teilte das Unternehmen am Abend auf X mit.
Demnach stehen derzeit alle S-Bahnen aufgrund des Sturms bzw. umgestürzter Bäume still. Seit 18.15 Uhr habe die S-Bahn den Verkehr eingestellt, sagte ein Sprecher der Bahn. Es seien Äste und Bäume auf die Gleise gestürzt. Deswegen habe man sich dazu entscheiden, den Betrieb vorübergehend auf allen Linien einzustellen.
Die Züge, die bereits unterwegs waren, warteten das Unwetter am nächsten Bahnhof ab. Die Aufräumarbeiten liefen auf Hochtouren, sagte der Sprecher. Am Abend nahmen erste S-Bahnlinien wieder den Betrieb auf.

Baumkrone stürzt in Potsdam auf Menschen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für weite Teile Brandenburgs und für Berlin eine Unwetterwarnung herausgegeben. Der DWD rechnete mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde.
Bereits Montag wurden die meisten Berliner von einem heftigen Unwetter überrascht, eine Frau verlor dabei ihr Leben. Auch da kamen die Züge stundenlang zum Erliegen.
Am Donnerstag war die Feuerwehr dann erneut im Dauereinsatz. Binnen kurzer Zeit wurden 580 Einsätze registriert, wie ein Feuerwehrsprecher gegen 20.30 Uhr sagte. Bislang gebe es zwei Schwerverletzte infolge des Unwetters.
Beide Menschen wurden in Heiligensee verletzt. Einer war laut Feuerwehrsprecher zu Fuß unterwegs. Er wurde von einem umstürzenden Baum getroffen und fiel in einen Graben. Der andere saß in einem Auto, das unter einem umgestürzten Baum begraben wurde. Beide Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht.
Die Hilfe der Feuerwehr sei im gesamten Stadtgebiet wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste gefragt. Besonders viele Einsätze gebe es in Nord-Spandau, Heiligensee und Tegel, wie der Sprecher sagte. Teils seien Boote auf Gewässern umgekippt, Menschen hätten gerettet werden müssen.
In Potsdam wiederum ist ein Mensch lebensbedrohlich verletzt worden. Die Person sei zusammen mit einer weiteren Person im Neuen Garten von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die zweite Person erlitt schwere Verletzungen. Nähere Angaben machte die Feuerwehr nicht. Zunächst hatte die Polizei von einem verhältnismäßig glimpflichen Unwetter gesprochen.
Erstmeldung um 19.08 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21.42 Uhr.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa