Crack-Boom in Berlin: Immer mehr Süchtige rauchen auf offener Straße

Von Mia Bucher, Marlen Rothenburg

Berlin - Der Konsum von Crack in der Hauptstadt explodiert! Immer häufiger sieht man Menschen, die sich in Hauseingängen, an Bushaltestellen oder in U-Bahnhöfen ihre Pfeife anzünden.

Mit einer Crack-Pfeife ist es möglich, die Droge zu konsumieren.  © Boris Roessler/dpa

Die offiziellen Zahlen zeigen, wie drastisch sich die Droge in Berlin ausbreitet.

Noch vor wenigen Jahren war Crack in den Drogenkonsumräumen des Trägers Vista noch nicht weitverbreitet.
Mittlerweile wird die Droge in den Einrichtungen tausendfach konsumiert, berichtet Fachbereichsleiterin Augustine Reppe.

Laut Polizei wurden 2024 in den Berliner Drogenräumen über 23.000 Crack-Konsumvorgänge registriert. Und das sind nur die Fälle, die überhaupt erfasst werden: "Der tatsächliche Konsum dürfte noch viel größer sein", heißt es von der Polizei.

Crack ist aufgekochtes Kokain, das in kleinen Steinchen geraucht wird. Es macht extrem schnell abhängig - und verändert Betroffene oft innerhalb kurzer Zeit sichtbar.

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Sucht-Experte Arthur Coffin: "Keine Droge ist so präsent wie Crack"

Sucht-Experte Arthur Coffin vom Notdienst für Suchtmittelgefährdete spricht von einer alarmierenden Entwicklung: "Keine Droge ist im Berliner Stadtbild inzwischen so präsent wie Crack." Im März soll eine Charité-Studie erscheinen, die untersucht, wie weitverbreitet der Crack-Konsum in Berlin wirklich ist.

Vor etwa 20 Jahren traf sich die Szene noch an zentralen Plätzen, sagt Coffin. Heute hingegen haben stärkere Polizeikontrollen und die Vernetzung über Smartphones dafür gesorgt, dass sich die Konsumenten über die ganze Stadt verteilt haben.

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