Berliner Verfassungsschutz warnt vor russischen Cyberattacken

Berlin - Die Gefahr, von russischen Spionen ausspioniert zu werden, ist gestiegen. Der Berliner Verfassungsschutz warnt vor zunehmenden Internet-Attacken und Kampagnen mit sogenannten Fake-News.

Russland soll bereits 2019 über einen mutmaßlichen Spion beim Bundesnachrichtendienst (BND) versucht haben, an Informationen über Standorte von Artillerie- und Luftabwehrstellungen der ukrainischen Armee zu gelangen.
Russland soll bereits 2019 über einen mutmaßlichen Spion beim Bundesnachrichtendienst (BND) versucht haben, an Informationen über Standorte von Artillerie- und Luftabwehrstellungen der ukrainischen Armee zu gelangen.  © Wolfgang Kumm/dpa

"Die Bedrohungen durch russische Spionageaktivitäten haben zugenommen - und sie haben sich verändert", erklärt der Leiter des Berliner Verfassungsschutzes, Michael Fischer, in einem Vorwort-Gespräch zum Jahresbericht für das Jahr 2022, der am (heutigen) Dienstag vorgestellt wird, wie die Zeitung "Welt" berichtet.

Diese Cyberattacken richteten sich "gezielt gegen IT-Systeme", heißt es weiter. Es gehe darum, an Informationen zu kommen, Schaden zu verursachen und Systeme lahmzulegen.

"Darüber hinaus versuchen von Russland gesteuerte oder beeinflusste Stellen, mit Desinformationskampagnen Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen und die Gesellschaft zu spalten", schreibt Fischer. Berlin sei dabei "von besonderem Interesse".

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Vor allem Rechtsextremisten, aber auch die Szene der sogenannten Reichsbürger würden die russische Propaganda aufgreifen und mit eigenen verfassungsfeindlichen Positionen mischen.

Der Verfassungsschutz ordnete in Berlin 3700 Menschen als Linksextremisten ein, 850 davon werden als gewaltbereit eingestuft. Zu den Rechtsextremisten zählen 1450 Menschen, davon sind demnach 770 gewaltbereit. Zudem sieht der Geheimdienst 2270 Islamisten, 350 davon sind gewaltbereite Salafisten.

Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa

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