Explosion an Neuköllner Krankenhaus, Brand an der Charité: Extremisten am Werk?

Von Andreas Rabenstein, Sarah Knorr, Marc-Oliver von Riegen

Berlin - An zwei großen Berliner Krankenhäusern ist es zu einer mutmaßlich politisch motivierten Brandstiftung und einer Explosion durch Pyrotechnik gekommen.

Die Polizei prüft, ob Extremisten hinter Angriffen mit illegaler Pyrotechnik stecken.  © Paul Zinken/dpa

Im Eingangsbereich des Campus Charité in Mitte wurde ein Brand gelegt, vor dem Eingang des Vivantes-Klinikums Neukölln explodierte Pyrotechnik.

In beiden Fällen waren Klinikbereiche zur Krebsbehandlung mit Bestrahlungen betroffen.

Es gebe den Verdacht des Einsatzes von illegaler Pyrotechnik, also etwa Böllern, so die Polizei. Menschen wurden nicht verletzt. Ermittelt wird vom Staatsschutz im LKA, der für Taten von politischen Extremisten zuständig ist, und von den Experten für Sprengstofftechnik. Die Polizei sperrte den Bereich im Ortsteil Buckow weiträumig ab.

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Der Krankenhauskonzern Vivantes bestätigte, dass erheblicher Sachschaden am Eingang zur Strahlentherapie, dem Seiteneingang des Krankenhauses am Kormoranweg, entstand. "Es sind Fensterscheiben und eine Tür beschädigt worden", sagte ein Sprecher. Der Tresen in der Anmeldung direkt im Eingangsbereich habe kurzfristig gebrannt.

Im Internet richtete die Polizei nun ein Hinweisportal ein und bat Zeugen, die in den genannten Zeiträumen verdächtige Beobachtungen in Buckow oder Mitte gemacht haben, sich zu melden. Außerdem bat sie um Videos oder Fotos aus den Gegenden.

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Klinikbetriebe laufen ungestört weiter

Der Empfang und der Wartebereich des Vivantes seien zunächst nicht zu benutzen, Patienten müssten durch eine Nebentür hineingehen. Der Klinikbetrieb laufe ansonsten ungestört. Über Hintergründe und den Tatablauf wisse man nichts.

Die Charité bestätigte ebenfalls, dass es in der Nacht am Eingangsbereich eines Gebäudes am Campus Charité Mitte brannte. Dabei seien keine Menschen verletzt worden. Der Klinikbetrieb sei davon jedoch nicht betroffen, die Versorgung der Patienten laufe uneingeschränkt weiter. An der Fassade sei nach bisherigen Erkenntnissen nur ein leichter Sachschaden entstanden.

Erstmeldung vom 11. November, 11.11 Uhr, aktualisiert um 17.20 Uhr.

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